Mittwoch, Februar 05, 2025

Im zweiten Quartal 2013 wurden europaweit 32,6 Mrd. Euro in Gewerbeimmobilien investiert. Dies ist der höchste Wert eines zweiten Quartals seit dem Beginn der Finanzkrise 2007. Im Vergleich zum ersten Quartal 2013 bedeutet das einen Anstieg um 6%, gegenüber dem Vorjahreszeitraum sogar um 22%.

Dieses Ergebnis ist größtenteils auf eine hohe Aktivität von Investoren aus Nordamerika und dem Nahen Osten auf dem europäischen Gewerbeimmobilienmarkt zurückzuführen, heißt es in einem Bericht von CBRE. Mehr als ein Viertel aller Transaktionen im ersten Halbjahr 2013 gehen laut CBRE auf nichteuropäische Käufer zurück, innerhalb Europas bleiben deutsche Investoren die größte Gruppe bei grenzüberschreitenden Transaktionen.

Der Schwerpunkt der gesamten Investitionen in den ersten sechs Monaten 2013 lag dabei weiterhin auf den Kernmärkten in Großbritannien und Deutschland, die zusammen gut 55% des Investmentvolumens auf sich vereinigten. Weitere 9% entfielen auf Frankreich. Neben London und Paris sind erstmals auch alle fünf deutschen Top-Standorte in der Liste der zehn aktivsten Investmentzentren vertreten, was eindrucksvoll das große Interesse nationaler wie internationaler Investoren am deutschen Immobilienmarkt widerspiegelt.

Das Volumen der grenzüberschreitenden Investitionen in Europa stieg weiter an – sowohl in absoluten Zahlen als auch in Bezug auf den Marktanteil. In der ersten Jahreshälfte 2013 gingen 44% aller Transaktionen (gemessen am Wert) auf nichteuropäische Käufer zurück, in der zweiten Hälfte 2012 waren es 40%.

Eine starke Veränderung zeigte sich bei den Ursprungsländern von grenzüberschreitenden Immobilieninvestitionen. Auf innereuropäische Transaktionen entfielen im ersten Halbjahr 2013 nur 16% aller Transaktionen, wogegen dieser Anteil 2011 und 2012 stabil bei etwa 20% lag.

Auf die immer wichtiger werdenden außereuropäischen Investoren entfielen laut CBRE im ersten Halbjahr des Jahres nun 26% aller Transaktionen (H2 2012: 19%). Bei dieser Gruppe nichteuropäischer Anleger ist zudem eine Veränderung der Herkunftsländer zu verzeichnen. Der Marktanteil der Investoren aus Nordamerika nahm stetig zu lag im ersten Halbjahr 2013 bei 13% des Gesamtmarkts und bei einem Anteil von 24% aller grenzüberschreitenden Transaktionen. Diese Entwicklung könnte starke Auswirkungen auf die Dynamik des Immobilienmarkts haben, da Investoren aus den USA – die den mit Abstand größten Anteil ausmachen – normalerweise auf vielen verschiedenen Märkten investieren.

Investoren aus dem Nahen Osten haben ihre Transaktionstätigkeit ebenfalls gesteigert (H1 2013: 9% des Gesamtmarkts und 21% der grenzüberschreitenden Transaktionen). Generell handelt es sich dabei um institutionelles Kapital, wobei knapp die Hälfte auf Staatsfonds zurückgeht. Käufer aus dem Nahen Osten bevorzugen in Europa London (fast 50% des Gesamtvolumens) und bei den Asset-Klassen Büroimmobilien, obwohl sich bei den Transaktionen auch große Einzelhandelsimmobilien befanden.

Grenzüberschreitende Investitionen, H1 2013: Nach Nationalität der Käufer (%)

Grenzüberschreitende Investitionen, H1 2013: Nach Nationalität der Käufer (%)

Die Langzeittrends bei der Zusammensetzung der Investoren, die im Zuge der Finanzkrise entstanden sind, haben sich auch 2013 fortgesetzt. Am bemerkenswertesten ist dabei der Zuwachs der institutionellen Direktinvestitionen in den Immobilienmarkt, deren Anteil in den letzten sechs Jahren kontinuierlich von 9% (2007) auf 26% im ersten Halbjahr 2013 gestiegen ist. Eine gesteigerte Aktivität der Staatsfonds ist für einen Teil dieser Investitionen verantwortlich, doch auch Pensionsfonds und Versicherungsunternehmen sind deutlich aktiver als noch vor der Finanzkrise.

Georg Fichtinger, Head of Capital Markets, CBRE Österreich meint dazu: „Institutionelle Anleger haben auch in absoluten Zahlen im ersten Halbjahr 2013 mehr investiert als im ersten Halbjahr 2007, kurz vor der Finanzkrise. Obwohl der Gesamtumsatzam Investmentmarkt im ersten Halbjahr 2007 fast doppelt so hoch war wie in den ersten sechs Monaten des Jahres 2013, bedeutet dies einen Anstieg der institutionellen Direktinvestionen um das 1,5-fache.“

Das erste Halbjahr 2013 wurde von Großtransaktionen geprägt. 134 Transaktionen – davon 27 in Deutschland – verzeichneten einen Wert von über 100 Mio. Euro und generierten 47% des Gesamtumsatzes. Mit der Markterholung nahm auch der Anteil der Großtransaktionen zu. Zum Vergleich belief sich das Transaktionsvolumen am Tiefpunkt der Marktaktivität (H1 2009) auf nur 26,5 Mrd. und die Großtransaktionen verzeichneten einen Anteil von lediglich 28% der Gesamtsumme.

„Der Zuwachs des Marktanteils von Großtransaktionen fällt zeitlich zusammen mit einer Zunahme nichteuropäischer Investoren. Diese konzentrieren sich überwiegend auf überdurchschnittlich große Kapitalwerte. Das erste Halbjahr 2013 war da keine Ausnahme“, so Fichtinger abschließend.

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