Der Gebäudebereich gehört zu den größten Energieverbrauchern und CO2-Emittenten und stellt somit auch einen wesentlichen Ansatzpunkt für nachhaltige und energieeffiziente Konzepte und Technologien dar.
Eine ideale, aber in der breiten Öffentlichkeit noch wenig bekannte Methode, ein Gebäude auf die ideale Temperatur zu bringen, ist die sogenannte Betonkernaktivierung. Dabei wird das hohe Speichervermögen des Baustoffs Beton genutzt. Die Funktionsweise ist einfach: In die Betonbauteile werden bei der Herstellung Rohrleitungen eingelegt, durch die entweder warmes oder kaltes Wasser geleitet wird. Das Wasser gibt die Wärme oder Kälte an den Beton ab und temperiert so den Raum. Der Betonbauteil funktioniert beim Erwärmen wie ein Kachelofen. Beim Kühlen ist es umgekehrt und der Betonbauteil wird zum Kühlelement. »Während herkömmliche Heizkörper Temperaturen um die 40 Grad Celsius benötigen, arbeitet die Bauteilaktivierung mit knapp 20 Grad. Das niedrige Temperaturniveau spart Energie und damit CO2-Emissionen«, erläutert Felix Friembichler, Geschäftsführer der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ).
Wenn ein Gebäude richtig geplant ist, reguliert sich die Bauteilaktivierung fast selbst, klassische Heizsysteme und Klimaanlagen sind damit überflüssig. Zu den bekanntesten Projekten, die auf Betonkernaktivierung setzen, zählen der WU Campus Wien, das Europlaza (Bauphase 5), der neue Hauptbahnhof Salzburg, mit dem Raiffeisenhaus am Donaukanal das weltweit erste Niedrigenergie-Hochhaus und mit dem DC Tower 1 das höchste Gebäude Österreichs.