Die traditionelle Halbjahresbilanz des Fachverbands Steine-Keramik fällt düster aus.
Dabei hat das Jahr doch ganz gut begonnen. Das erfreuliche Ergebnis 2011, das erstmals wieder einen Anstieg bei Umsatz und Beschäftigten brachte, ließ auch für 2012 einen vorsichtigen Optimismus zu. Ein Plus von 2 % wurde vom frischgebackenen Geschäftsführer Andreas Pfeiler als Ziel für 2012 ausgegeben. »Wir haben zwar mit Gegenwind gerechnet, der bläst uns aber heftiger ins Gesicht als gedacht«, bringt er die aktuelle Branchensituation auf den Punkt. Mit Stichtag 30. Juni ging der Umsatz bei den befragten Mitgliedern gegenüber dem 1. Halbjahr 2011 um 1,22 % von 1,602 Milliarden Euro auf 1,583 Milliarden zurück. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres mussten insbesondere einige Bauzulieferindustrien teils starke Umsatzrückgänge hinnehmen. Die Natursteinindustrie musste Einbußen von 21,59 % hinnehmen und liegt jetzt bei 11,5 Millionen Euro. Der Umsatz in der Transportbetonindustrie sank um 8 % auf 165,7 Millionen Euro und die Ziegel- und Ziegelfertigteilindustrie verlor 5,78 % und liegt jetzt bei 67,6 Millionen Euro. Positiv entwickelten sich die Kalkindustrie mit einem Plus von 15,7 % auf 111,7 Millionen Euro oder auch die feinkeramische Industrie mit plus 3,46 % auf 105,4 Millionen Euro. Für den weiteren Jahresverlauf hofft der Fachverband auf Rückenwind und schönes Wetter. »Unser Ziel ist, dass am Ende des Jahres die schwarze Null steht«, so Pfeiler.
Kritisch äußert sich Pfeiler gegenüber den aus Sicht des Fachverbands überbordenden Vorgaben im Klima- und Energiebereich. »Wir sind an der Grenze des Machbaren angelangt. Eine hohe Energieeffizienz ist im ureigensten Sinne unserer Unternehmen, haben doch die Energiekosten bei manchen Branchen einen Anteil an den Herstellungskosten von bis zu 60–70 %.« Ein Schlüsselfaktor zur Erreichung von Effizienz- und Klimaschutzzielen ist demnach auch der gesicherte Abbau von Primärrohstoffen. »Der einfachste und ökologisch wirksamste Weg zur Reduktion von CO2 im Verkehrsbereich ist die Vermeidung langer Wege. Auch aus diesem Grund ist die regionale Gewinnung von mineralischen Rohstoffen so wichtig«, erklärt Robert Wasserbacher, Geschäftsführer des Forums mineralische Rohstoffe.