Dienstag, Juli 02, 2024

Gebäude stehen auf vielen Ebenen mit ihrem Umfeld in Beziehung – die direkten Nutzer sind am deutlichsten involviert, Nachbarn und viele andere Personen sind es aber ebenfalls.

Dieses komplexe Gesamtsystem hat das Prinzip der sozialen Nachhaltigkeit im Blick und untersucht, wie sich etwa der Komfort und die Usability eines Gebäudes messen lassen. Ein entscheidendes Kriterium ist hier die Nachhaltigkeit, erläutert DI Dr. Hildegard Aichberger, Geschäftsführerin des WWF Österreich und Vorsitzende des Nachhaltigkeitsbeirates im Fachverband der Stein- und keramischen Industrie: »Wir bewerten die Nachhaltigkeit eines Gebäudes anhand mehrere Kriterien: Komfort für den Menschen, Sicherheit, Leistbarkeit und Wertbeständigkeit, aber ebenso hinsichtlich Langlebigkeit und Effizienz.«

Sozialverträglich bauen

Der Mensch steht dabei im Mittelpunkt – und daher legt der Nachhaltigkeitsbeirat auch einen besonderen Schwerpunkt auf das Kriterium der sozialen Nachhaltigkeit. Sozial nachhaltige Immobilien sind nicht nur für deren Bewohner wichtig, durch die Entwicklung überprüfbarer Kriterien zur sozialen Nachhaltigkeit finden diese Faktoren auch verstärkt Eingang in Verfahren zur Gebäudebewertung. Die soziale Qualität eines Gebäudes bildet sich damit auch in dessen Marktwert ab. Investoren und Immobilienentwickler erhalten eine direkte Vergleichsbasis und nachhaltige Bauwerke haben bessere Marktchancen.

Potenzielle Nutzer bekommen durch eine nachhaltige Gebäudebewertung Informationen und damit wichtige Entscheidungshilfen: Wie ist der Tageslichtquotient? Wie ist es um Lärm- oder Brandschutz bestellt? Wie sieht die Belastung der Rauminnenluft mit Schadstoffen aus? Wie wertbeständig ist das Objekt? Welche Kosten sind für Wartung und Sanierung zu erwarten? Antworten auf solche Fragen erhöhen die Aussagekraft von Gebäudebewertungen und bringen eine neue Kostenwahrheit am Bausektor.

Komfort und Sicherheit

Gebäude aus dieser sozialen Perspektive zu planen und zu errichten, verhilft zu völlig neuen Gebäudekonzepten – so wie beim Projekt hERZberg in Wien 22: Hoher Wohnkomfort für mehrere Generationen und eine rege Kommunikation untereinander waren zentrale Leitlinien der in massiver Bauweise errichteten Wohnanlage. Die Grundrisse der Wohnungen sind durch flexible Gestaltungsmöglichkeiten auf vielfältige Lebenskonzepte ausgerichtet und ein kommunikativer Aufbau mit gro­ßem Freiraumbereich und Kinderspielplatz regt zu einer aktiven Nachbarschaft an.

Solche Projekte verdeutlichen, wie sinnvoll es ist, ein umfassendes Nachhaltigkeitskonzept bei der Förderung des Wohnungsneubaus zu integrieren. Durch den Fokus auf ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit entstehen Gebäude, in denen sich in jeder Hinsicht gut und gerne wohnen lässt.

Weitere Informationen unter

www.baumassiv.at
www.nachhaltigkeit-massiv.at

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