Neue interaktive 3D-Technologien eröffnen der Baubranche völlig neue Möglichkeiten im Bereich Modellieren, Planen und Simulieren. „Damit können CAD-Anwendungen gestaltet werden, bei denen die digitalen 3D-Objekte faktisch wissen, was sie sind“, erklärt Eva Eggeling, Leiterin des Geschäftsbereichs Visual Computing von Fraunhofer Austria. Ein Fenster ist dann nicht mehr nur ein durchsichtiges Rechteck im digitalen Raum, sondern ein Objekt mit Eigenschaften. Was für den Laien im ersten Moment selbstverständlich ist, ist noch keine Selbstverständlichkeit bei der digitalen Gestaltung von Bauwerken. Heute müssen Architekten und Planer noch viele Parameter händisch festlegen und verwalten. Mit der neuen Technologie hingegen „weiß“ ein Fenster, wie gut es Wärme isoliert, in welche Richtung es sich öffnet oder wie viel Platz es beansprucht. Dabei erkennen die intelligenten Gebäudeelemente auch Änderungen im Gesamtplan: Wird eine Wand mit Fenster auf das Doppelte vergrößert, könnte in Übereinstimmung mit vorher festgelegten Parameter automatisch ein weiteres Fenster einfügt werden.
Diese alternativen Ansätze zur Beschreibung von 3D-Formen erlauben es, Möbel, Gebäude oder Maschinen zu modellieren und zu verändern. „Diese Modelle sind nie statisch, sondern verändern sich immer anhand von Parametern, die während der Modellierungsphase vorgegeben wurden“, erklärt Eggeling.