Die Zahlen zeigen aber, dass die Nachwirkungen der Krise immer noch spürbar sind. Auch witterungsbedingt war 2010 ein schwieriges Jahr. »Für einen langen Winter können wir nichts«, kommentierte Scheuch den Rückgang des Konzernumsatzes um vier Prozent auf 1,745 Milliarden Euro. 2009 lag das Minus noch bei 25 Prozent. Das Ergebnis nach Steuern konnte zwar um 87 Prozent gesteigert werden, liegt mit -34.9 Millionen Euro aber immer noch im roten Bereich. »Die letzten 1,5 Jahre waren schwierig, aber wir haben es geschafft«, sagte Scheuch angesichts der intensiven Restrukturierungstätigkeiten in diesem Zeitraum. Mehr als 35 Millionen Euro wurden eingespart. Darüber hinaus konnte ein Cashflow von 230 Millionen Euro erwirtschaftet werden und die Nettoverschuldung auf 375 Millionen Euro reduziert werden. Das entspricht einem Verschuldungsgrad von 15 Prozent. Von den 260 Werken vor der Krise sind heute noch 229 übrig.
Auch bei den Beteiligungen wurde aufgeräumt. Die Steinzeug Gruppe wurde ebenso übernommen wie die Firma Semmelrock. Im Jänner überlies Wienerberger Joint Venture Partner Monier 50 Prozent am Betondachsteinhersteller Bramac und erhielt im Gegenzug weitere 25 Prozent an Tondach Gleinstätten sowie eine Ausgleichszahlung. Mit dieser Ausweitung des Kerngeschäfts soll die Abhängigkeit vom Wohnbau reduziert werden.
Bei konkreten Vorhersagen für 2011 gibt sich Wienerberger zugeknöpft. In Zentral- und Nordwesteuropa rechnet Scheuch mit einer leichten Erholung, in Tschechien, der Slowakei und Ungarn sollte zumindest einmal der Boden erreicht sein. Zu Rumänien und Bulgarien lasse sich derzeit noch nichts sagen.