Es waren ehrgeizige Ziele, die sich die Wopfinger Baustoffindustrie vor fünf Jahren gesetzt hat. Nichts weniger als das sauberste Baustoffwerk der Welt sollte im Piestingtal stehen. Heute stehen die Wopfinger knapp vor Erreichen dieses Ziels. 50 Millionen Euro wurden in den letzten Jahren bereits in Standortsicherung und Umweltschutz investiert, weitere 9,5 Millionen werden in den nächsten Monaten folgen. Bis Sommer 2011 wird in Wopfing die weltweit erste thermisch-regenerative Nachverbrennungsanlage im Zementbereich errichtet. „Dadurch werden wir quasi geruchsneutral und durch die Verwendung eines neuen Gewebefilters staubfrei“, erklärt der technische Geschäftsführer Manfred Tisch. Möglich wird dies durch eine Lösung des steirischen Umwelttechnik-Unternehmens CTP. Dabei werden die Abgase aus dem Zementwerk auf 900 Grad Celsius aufgeheizt und dann nachverbrannt. Dabei werden alle brennbaren Substanzen beseitigt und dadurch geruchsneutral. Die Anlage besteht aus fünf baugleichen Wärmetauschern, in denen das Abgas wechselweise erwärmt und dann wieder abgekühlt wird. Herzstück der Wärmetauscher sind 25.000 wabenförmige Keramikkörper, die als Wärmespeicher dienen. Da das Abgas in den wabenförmigen Keramikkörpern durch sehr enge Kanäle strömt, braucht es eine effiziente Staubabscheidung. Dafür sorgt ein Gewebefilter, der die bisherigen zwei Elektrofilter ersetzt.
Die Fertigstellung ist für Juni 2011 geplant. Die Gewebefilter werden in der zweiwöchigen Weihnachtspause angebracht, dann folgen die wabenförmigen Keramikkörper. Mit der neuen Anlage zählt die Wopfinger Baustoffindustrie zu den absoluten Vorreitern der Branche.