Sonntag, Juni 30, 2024

Knapp 130 Jahre hat das Wiener Rathaus auf dem Buckel. Wind und Wetter haben dem Prachtbau an der Wiener Ringstraße schwer zugesetzt. Jetzt wird die Fassade unter den strengen Augen des Bundesdenkmalamtes generalsaniert.

Das Rathaus ist eines der schönsten und wichtigsten Wahrzeichen der Stadt Wien. Errichtet in den Jahren 1872 bis 1883, zählt es zu den herausragendsten Profanbauten der Neugotik. Die Architektur folgt dem gotischen Stil flämischer Rathäuser und soll die mittelalterliche Tradition städtischer Freiheit symbolisieren. Dass das Rathaus heute an so prominenter Stelle zwischen Parlament und Universität gegenüber dem Burgtheater steht, ist nur der Intervention des damaligen Bürgermeisters Cajetan Felder zu verdanken. Denn ursprünglich hätte das Rathaus in der Nähe des Stadtparks errichtet werden sollen. Erst in hartnäckigen Verhandlungen ist es Felder gelungen, Kaiser Franz Joseph das Areal, das als Paradeplatz diente, abspenstig zu machen.
Heute ist das Rathaus in die Jahre gekommen, vor allem die Fassade hat unter Wind und Wetter gelitten. Deshalb wird jetzt generalsaniert. Den Anfang macht eine repräsentative Musterfläche an der Ecke Lichtenfelsgasse/Friedrich Schmidt Platz. Dabei wurde vom Institut ofi Technologie Innovation Gmbh eine komplette Schadensfeststellung sowie eine komplette Erhebung des gesamten Rathauses zur Anfertigung und Digitalisierung von Plänen durchgeführt.
Die Sicherungsarbeiten haben im April begonnen. Derzeit sind die Reinigungsarbeiten im Gang, bei denen unter anderem eine ganz spezielle Sandstrahltechnik zum Einsatz gekommen ist, um die äußerst kleinteiligen Arbeiten erfolgreich zu bewältigen. Parallel dazu erfolgen bereits die ersten Ausbesserungsarbeiten an den Steinreliefen und speziellen Fassadenformen. Falls sich bei den Arbeiten keine unvorhersehbaren Schwierigkeiten ergeben, ist davon auszugehen, dass die Musterachsensanierung vermutlich noch im Herbst 2010 fertiggestellt werden kann. Diese Erfahrungen sollen dann in die Generalsanierung einfließen.

Umfangreiche  Vorbereitungen
Die Vorarbeiten für die Generalsanierung der Rathausfassade laufen bereits seit langem mit Hochdruck. Seit mehreren Jahren wird daran gearbeitet, eine umfassende Sanierung der Fassaden des Wiener Rathauses durchzuführen. Parallel dazu ist in den letzten Jahren vieles im Bereich der Rathaussanierung erreicht worden. So wurden beispielsweise das gesamte Dach saniert und weite Teile im Inneren des Rathauses generalsaniert und baulichen Adaptionen sowie Revitalisierungen unterzogen.
Auch die Fassade an der Front wurde bereits einmal saniert. Von Mitte der 70er- bis Mitte der 80er-Jahre wurde die repräsentative Vorderseite des Rathauses inklusive den 105 Meter hohen Türmen generalsaniert. Die Herausforderung der Fassadensanierung ist heute wie damals enorm. Denn in Anbetracht der besonderen architektonischen Gegebenheiten und der historischen Bausubstanz muss mit besonderer Sorgfalt vorgegangen werden. 

 

Zeitplan Musterfassade:

- Seit 19. April: Nach erfolgter Detailerhebung und der Durchführung der notwendigen Schutzvorkehrungen und Abdichtungen von Fenstern etc. erfolgen im Abschnitt 1 in der Lichtenfelsgasse die Reinigungs- und Sicherungsarbeiten. Sukzessive werden auch die eigentlichen Sanierungs- und Steinmetzarbeiten durchgeführt.
- Seit 24. Mai: Auch im Abschnitt 2 am Friedrich Schmidt Platz beginnen die Reinigungs- und Sicherungsarbeiten. Die eigentlichen Sanierungs- und Steinmetzarbeiten werden gleich mit durchgeführt.
- 27. August: Ende der Arbeiten an Abschnitt 1.
- Anfang Oktober: Ende der Arbeiten an Abschnitt 2.
 

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