Gute Nachrichten vom Kreditschutzverband. Die Zahl der Insolvenzen geht deutlich zurück. Während einzelne Branchen noch immer schwächeln, folgt das traditionelle Sorgenkind "Bauwirtschaft" diesem allgemeinenTrend.
Im ersten Quartal 2010 gab es mit 1604 Fällen um 6 % weniger Insolvenzen als im ersten Quartal des Vorjahres. Die eröffneten Verfahren (864) liegen sogar 10 % unter den Vergleichswerten. Dazu sind die Passiva mit 633 Mio Euro um 27 % gesunken die von Insolvenzen betroffenen Dienstnehmer liegen mit 6.300 immerhin um mehr als 23 % unter dem Vergleichswert aus 2009.
Während einzelne Branchen wie Elektro/Elektronik, Bergbau/Energie und Land- und Forstwirtschaft immer noch steigende Insolvenzen verzeichnen, folgt die Bauwirtschaft dem allgemeinen Trend. Im ersten Quartal wurden 156 Bau-Insolvenzverfahren eröffnet, das sind immerhin um 6,6 % weniger als 2009. Von den österreichweit zwölf Großinsolvenzen (ab 7 Mio Euro Passiva) stammt mit der SMK Baumaschinen & Kran Handels-GmbH nur eine aus der Baubranche.
Von einem Ende der Krise zu sprechen, wäre dennoch verfrüht. „Die Erfahrung lehrt, dass Insolvenzen der allgemeinen Wirtschaftssituation um einiges zeitlich nachlaufen, und zwar zwischen 6 und 12 Monate“, erklärt Hans-Georg Kantner, Leiter KSV1870 Insolvenz. Viele Unternehmen würden versuchen, ihre Probleme ohne Insolvenz durch Kostensenkungsprogramme und Kapazitätsanpassungen in den Griff zu bekommen. Andere stellen sich gleich tot und hoffen, dass die Krise sich als nur vorübergehend entpuppt und sie danach weiterarbeiten können wie davor. „Beide Reaktionsmuster führen jedenfalls zu einer Zeitverzögerung zwischen Eintritt des Problems und offiziellem Zeitpunkt der Insolvenz“, sagt Kantner.