Sonntag, Juni 30, 2024
Best of Baustelle
Hochtief: Tunnel Gloggnitz Semmering-Basistunnel

Der Bau & Immobilien Report hat die führenden Bauunternehmen des Landes nach ihren nationalen Vorzeigeprojekten gefragt. Dieses Mal führt die virtuelle Baustellentour von Vorarlberg über die Steiermark und Oberösterreich nach Wien, mit einem kurzen Abstecher nach Deutschland.


Dywidag: Erweiterung Logistikzentrum Firma Kerbl

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Dywidag errichtet als Generalunternehmer für die Firma Kerbl in Ampfing eine neue Logistikhalle mit Warenannahme, ein Blocklager mit darüberliegendem Parkdeck sowie einen Verbindungsanbau an ein bestehendes Gebäude. Der Erweiterungsbau von 20.000 m² auf einer Gesamtfläche von über 35.000 m² wird über ein automatisches Paletten-Hochregallager, ein automatisches Shuttle-System sowie modernste Ware-zu-Mann-Kommissionierstationen verfügen.
Mit Photovoltaik und Geothermie werden zukunftsfreundliche Technologien zur regenerativen Energiegewinnung genutzt. Durch die Photovoltaikanlage mit einer Gesamtleistung von 2 Megawatt kann ein großer Teil des Strombedarfs am Standort Ampfing selbst erzeugt werden. Die Kühlung und Beheizung des gesamten Standorts inklusive des Bestandsgebäudes wird künftig über eine Grundwasserwärmepumpe erfolgen, wodurch die bisherige Gasversorgung überflüssig wird.

Auftraggeber: Albert Kerbl GmbH
Baubeginn: August 2023
Bauende: Dezember 2024
Nettonutzfläche: 34.400 m²
Umbauter Raum: 288.000 m³
Betonkubatur 17.500 m³
Auftragsvolumen: ca. 45 Mio. Euro

Habau: Rheinbrücke Hard-Fußach

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Die Arbeitsgemeinschaft Habau, MCE GmbH und Wilhelm+Mayer Bau GmbH realisierte mit dem Neubau der Rheinbrücke Hard-Fußach eines der größten Brückenbauprojekte der letzten 40 Jahre in Vorarlberg. Die alte Brücke wurde durch eine rund 255 Meter lange, vierfeldrige Stahlverbundbrücke mit aufgelöster Seilkonstruktion ersetzt und flussaufwärts errichtet. Durch den im Taktschiebeverfahren errichteten Neubau konnte die Verkehrs- und Hochwassersicherheit im Umfeld deutlich erhöht werden. Die Besonderheit der Brückenkonstruktion liegt unter anderem an der gelenkigen Lagerung der Maste am Stahlüberbau. Die Seilkonstruktion ist fächerförmig aufgelöst und wird in den Masten umgelenkt. Die Umlenkung der Seile in den Masten erfolgt innerhalb einer Sattelkonstruktion, die erstmals in einem dichtgeschweißten Stahlmast eingebaut wurde. Eine besondere Herausforderungen stellten auch die Fundamente dar, für die massive Baugrubensicherungen erforderlich waren. Die über 24 Meter breite Fahrbahnplatte wurde mit einem Verbundschalwagen hergestellt und bietet auch Platz für den Radverkehr.

Auftraggeber: Land Vorarlberg
Baubeginn: Juli 2020
Bauende: September 2023
Beton: 14.000 m³
Gewicht: 2.380 to
Duktile Rammpfähle: 38.000 lfm
Dammschüttung: 40.000 m³
Auftragsvolumen: k.A.

Leyrer + Graf: Infrastrukturprojekt in der Seestadt Aspern

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Leyrer + Graf realisiert in der Seestadt Aspern über einen Zeitraum von fünf Jahren ein komplexes Infrastrukturprojekt, das die Lebensqualität und Infrastruktur in diesem neuen Stadtteil maßgeblich verbessern wird. Errichtet wird unter anderem ein komplett neuer Straßenzug, der bereits nach und nach Gestalt annimmt. Zusätzlich werden 19.000 m² asphaltierte Baustraßen angelegt, um den reibungslosen Zugang zu künftigen Bauplätzen zu gewährleisten. In zwei Jahren soll auch die Straßenbahn in die Seestadt fahren – dafür laufen jetzt die Vorbereitungsarbeiten. Leyrer + Graf wird rechtzeitig bis zum Sommer auch einen Teilbereich der Seepromenade am Nord­ufer fertigstellen. Die neu errichteten Wege führen rund um den See und bieten mit den Grünflächen, Wasserspielen sowie Holzterrassen einige Bereiche, wo die Schönheit des Sees in entspannter Atmosphäre genossen werden kann. Um den Badespaß während der Bauarbeiten im Sommer 2024 nicht zu beeinträchtigen, wird ein provisorischer Holzsteg errichtet.

Auftraggeber: Wien 3420 aspern Development AG
Baubeginn: 04/2023
Fertigstellung: Rahmenvereinbarung über fünf Jahre
Auftragsvolumen: k.A.


Hochtief: Tunnel Gloggnitz Semmering-Basistunnel

(Bild oben)

Der Semmering-Basistunnel ist eines der wichtigsten laufenden Infrastrukturprojekte Europas und schafft eine schnellere Verbindung zwischen Niederösterreich und der Steiermark. Als Teil einer Arbeitsgemeinschaft baut Hochtief den Abschnitt SBT BL 1.1 Tunnel Gloggnitz. Der Tunnelabschnitt mit einer Gesamtlänge von 7,4 Kilometern reicht vom Portal in Gloggnitz bis nach Göstritz bei Schottwien. Der Tunnelvortrieb erfolgt im Bagger- und Sprengverfahren. Für die Baulogistik der sechs Streckenröhrenvortriebe, aber auch für den risikominimierten Zugang in einer bautechnisch relevanten Störungszone entstand bei Göstritz ein Schachtbauwerk. Über einen rund 1.250 Meter langen Zugangstunnel gelangt man ins Innere des Berges. Am Ende führen zwei 250 Meter tiefe Schächte auf Tunnelniveau. Aktuell fehlen noch rund 380 Meter bis zum letzten Durchschlag auf der Strecke zwischen Gloggnitz und Mürzzuschlag. Dann sind alle Vortriebe abgeschlossen und der nachfolgende Tunnelausbau kann voranschreiten.

Auftraggeber: ÖBB Infrastruktur AG
Baubeginn: Mitte 2015
Bauende: Anfang 2028
Tunnellänge: 7.400 m
Anzahl Querschläge: 16
Auftragsvolumen: k.A.

Porr: SuedLink Elbquerung

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Bis 2030 sollen in Deutschland mindestens 80 Prozent der Stromversorgung aus erneuerbaren Energien stammen. Ein entscheidendes Element zur Realisierung dieses ehrgeizigen Ziels ist die leistungsstarke Windstromleitung SuedLink. Mittels einer Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung sollen über zwei Erdkabel künftig vier Gigawatt an Stromleistung, die einer Stromversorgung von zehn Millionen Haushalten entsprechen, vom windreichen Norden in den Süden Deutschlands transportiert werden. Der Streckenplan sieht dabei die Unterquerung der Elbe vor. Im Auftrag des Netzbetreibers TenneT TSO GmbH hat die Porr im Herbst 2023 mit dem Bau des 5,2 Kilometer langen Tunnels begonnen. Er wird 20 Meter unterhalb der Elbe von Schleswig-Holstein bis Niedersachsen führen. Derzeit laufen die Spezialtiefbauarbeiten auf Hochtouren. Neben den unter Wasser liegenden Start- und Zielschächten, welche Unterwasserbeton erfordern, machten unter anderem plötzlich auftretende Windlasten beim Kranbetrieb dieses Bauvorhaben zu einem besonders anspruchsvollen Unterfangen.

Auftraggeber: TenneT TSO GmbH
Baubeginn: Herbst 2023
Fertigstellung: Sommer 2027
Tunnellänge: 5,2 km
Auftragsvolumen: > 250 Mio. Euro


Rhomberg Bau: Die ersten »essbaren Balkone« Wiens

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In der Wiener Karmarschgasse entstehen bei der Sanierung einer Wohnanlage der Sozialbau AG die ersten »essbaren Balkone« Wiens. Die vertikale Begrünungstechnologie, die von Rhomberg Bau im Zuge eines von der FFG geförderten Forschungsprojekts mitentwickelt wurde, soll urbane Räume aufwerten. Dafür rüstet der Bauherr das Objekt mit dem innovativen Vertikalgartensystem »Essbar« nach – 32 Balkone mit insgesamt 220 m² neuer Freifläche sowie 64 Vertikalbeeten verschaffen den Bewohner*innen dann mehr Platz an der frischen Luft und Zugang zu erntefrischen Kräutern sowie gesundem Gemüse und Beerenobst. Konkret wird das Gebäude im Zuge einer thermischen Sanierung mit übereinanderliegenden Balkonen ausgestattet, die als Ganzes an Ort und Stelle an die Fassade gehoben und montiert werden – in gerade einmal fünf Tagen. Die Versorgung der Pflanzen übernimmt ein etwa 15.000 Liter großer Wassertank, in dem im Hof Regenwasser gesammelt und mit einer PV-betriebenen Pumpe zu den Balkonen befördert wird.

Auftraggeber: Sozialbau AG
Montagezeit: 5 Arbeitstage
Gesamtsanierung: 8 Monate
Auftragsvolumen: k.A.


Strabag: Das Raiqa

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Strabag errichtet für die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG in Innsbruck den Rohbau eines neuen Quartiers zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt, das auch die Firmenzentrale beherbergen wird. Das Projekt umfasst eine Gesamtnutzfläche von rund 23.000 m² und die Rohbauarbeiten werden mit Ende Juni abgeschlossen sein. Es soll neben Büros auch eine Kunstgalerie, Gastronomie, Shops und ein Lifestyle-Hotel umfassen. Bezugstermin ist Ende 2025. Der Bestandsturm bleibt als zentrales Element erhalten und wurde parallel zu den Neubauteilen saniert. Das neunstöckige Gebäude wird künftig durch Geothermie und Photovoltaik beinahe energieautark betrieben. Ab dem vierten Obergeschoss kommt Holz als Baustoff zum Einsatz. Hohe technische Anforderungen bei der Bauausführung stellt der sogenannte »Hammerkopf« dar. Das in rund 20 Metern Höhe auskragende Bauteil wiegt über 1.800 Tonnen, kommt ohne Stützen aus und scheint so in der Luft zu schweben.

Auftraggeber: Raiffeisen-Landesbank Tirol AG
Baubeginn: Herbst 2022
Fertigstellung: Winter 2025
Gesamtnutzfläche: 23.000 m²
Auftragssumme: 32,6 Mio. Euro

Swietelsky: Sophienspital 2.0

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Auf dem Gelände des ehemaligen Sophienspitals soll unter dem Namen »Sophie 7« ein neues »Wohnparadies« entstehen. Die beiden geschichtsträchtigen Pavillons, Kenyon und Karl-Ludwig, werden saniert und um fünf Türme ergänzt. Diese beherbergen Büros, einen Kindergarten und Wohnungen ebenso wie einen Veranstaltungssaal und Lokaleinheiten. Völlig neu hinzu kommen 153 Wohnungen, eine Volkshochschule, sowie 28  Stellplätze. Die gesamte Wohnnutzfläche beträgt ca. 10.011 m². Umgesetzt wird das Projekt von Swietelsky, das bei den Bauarbeiten großen Wert auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft legt. Abgebrochene Materialien werden nicht entsorgt, sondern aufbereitet und wiederverwendet. Außerdem wird bei diesem Projekt erstmalig von den drei Bauträgern Sozialbau AG, WBV-GPA sowie Wiener Wohnen geförderte Sanierung und geförderter Neubau in Wien parallel realisiert.

Auftraggeber: Sozialbau AG /WBV-GPA
Baubeginn: Oktober 2023
Geplantes Bauende: Oktober 2025
Auftragsvolumen: 54,1 Mio. Euro

Fotos: Fotos: Hochtief, Dywidag, Habau Group, Leyrer + Graf, Porr, Rhomberg, Toni-Rappersberger, SchreinerKastler 2020

 

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