Der Baubranche gehen die Arbeitskräfte aus und die Lehrlingszahlen stagnieren. Wie man dennoch Lehrstellen ausbaut und Top-Mitarbeitende gewinnt, zeigt die PORR auf ihrem Campus in Wien Simmering.
»Die Lage in der Baubranche ist alarmierend. So könnten wir in der Porr gruppenweit sofort 1.000 Stellen besetzen«, erklärt Martina Auer-Klass, Head of HR bei der PORR Group Insgesamt beschäftigt das Unternehmen rund 20.000 Menschen in sieben Heimmärkten, etwa die Hälfte davon in Österreich. Wichtigstes Mittel gegen den Arbeitskräftemangel ist die Rekrutierung und Ausbildung der Lehrlinge. Während die Anzahl der Lehrlinge branchenweit stagniert, erhöht die PORR jährlich ihren Lehrlingsanteil. Heuer beschäftigt sie 422 Lehrlinge in 23 Lehrberufen und kann damit alle vakanten Lehrstellen besetzen. Ziel ist, diese Zahl weiter signifikant anzuheben.
Mit ihrem 2019 errichteten PORR Campus war die PORR Pionierin eines für die Branche neuen Ausbildungkonzepts. Der Campus stellt die vierte Säule in der Ausbildung dar, zusätzlich zur Bauakademie, Berufsschule und der Baustelle selbst. Heute bietet er Lehrlingen, gewerblichem Personal und Angestellten mit 550 m2 Übungshalle, 1.100 m² Freiflächen und einem Wohnheim mit 55 Betten ein breites Ausbildungsangebot.
Darüber hinaus plädiert Martina Auer-Klass dafür, das Berufsbild und die attraktiven Seiten des Jobs mit innovativen Methoden sichtbarer und zugänglicher zu machen. »Wir haben selbst unseren Arbeitgeberauftritt neu aufgesetzt, um junge Menschen dort abzuholen, wo sie sich aufhalten. So bauen wir etwa auf Kooperationen mit TikTok-Influencern wie Class Ninjas und auf vereinfachte Bewerbungswege. Wir haben im Vorjahr damit mehr als 3,5 Mio. Impressionen erreicht und die Anzahl der Bewerbungen im Vergleich zum Jahr 2020 um 154 % gesteigert«, so Auer-Klass.
(Titelbild: Porr)