Sonntag, Dezember 22, 2024

Zum Jahresanfang lässt sich gut Revue passieren - und fürs kommende Jahr planen. Gerade im Kampf gegen den Klimawandel gilt es, tatkräftig aufzuholen. Das nehmen sich auch Bauriesen wie Wienerberger vor: Der Konzern setzt sich für 2023 - und längerfristig - ehrgeizige Ziele, um die Baubranche nachhhaltiger zu machen.

Wienerberger versteht sich selbst als Impulsgeber für modernes Bauen und nachhaltiges Wohnen. Dabei verfolgt das Unternehmen bereits seit einigen Jahren eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie, die unter anderem Strecken-Marker auf dem Weg zur Dekarbonisierung und Emissionsfreiheit beinhalten. Dazu hat sich das Unternehmen in den letzten zehn Jahren auch strategisch neu positioniert und zu einem Komplettanbieter für energieeffiziente Sanierungs-, Neubau- und Wassermanagementlösungen entwickelt. Heimo Scheuch, Vorstandsvorsitzender der Wienerberger AG, erklärt: „Unser langfristiges Ziel ist es, den European Green Deal umzusetzen: Bis spätestens 2050 streben wir bei Wienerberger an, klimaneutral zu sein. Dazu setzen wir auf mehr Energieeffizienz bei Produktion und Transport und vor allem im Sinne unserer Kunden auf ein innovatives und nachhaltiges Portfolio und neue, zukunftsorientierte Technologien.“

Kurzfristige Ziele - fürs Jahr 2023 - umfassen beispielsweise die Reduktion der CO- Emissionen um 15 Prozent, oder neue Produkte vollständig recycel- oder wiederverwendbar zu produzieren. Außerdem unterliegen alle unternehmerischen Aktivitäten klar definierten ESG-Kriterien. Schlüssel dazu ist sowohl ein nachhaltiges Energiemanagement als auch der Einsatz erneuerbarer Energien.

Gebäude müssen energieeffizient werden

Der größte Hebel für das Energiemanagement ist der Gebäudesektor. In Summe entfallen rund 40 Prozent des Energieverbrauchs und 36 Prozent der Treibhausgasemissionen auf Gebäude, vor allem deren Bau und Nutzung. Allein durch die Renovierung bestehender Objekte wäre es bereits möglich, den Gesamtenergieverbrauch in der EU um bis zu 6 Prozent und die CO- Emissionen um rund 5 Prozent zu verringern. Darüber hinaus sind auch bei Neubauten intelligente Lösungen und energieeffiziente Materialien erforderlich.

Wienerberger bietet hier Systemlösungen für Neubau und Renovierung, um Netto-Null-Emissions-Gebäude zu fördern. Mögliche Maßnahmen reichen von nachhaltigen Produkten für die Gebäudehülle sowie In-House-Energieerzeugung über energiesparende Heiz- und Kühllösungen bis hin zu Solarpaneelen und Wärmepumpen. Dazu zählen etwa mit Dämmstoff verfüllte Ziegel, neue Fassadenziegel-Formate für die mehrschalige Außenwand oder eine energiesparende Aufsparrendämmung für das Steildach. Durch geringe Wärmeleitfähigkeit senken diese Systeme den Energieverbrauch deutlich.

Klimafreundliche Produktion

Ein weiterer Hebel bei der Energiereduktion ist die Produktion, denn insbesondere das Trocknen und Brennen von Ziegeln ist ein sehr energieintensiver Prozess. Hier reichen Versuche vom Einsatz von Wärmepumpentechnologie zur Verbesserung der Energieeffizienz bei der Trocknung bis hin zur Nutzung hocheffizienter, neuartiger Ofentechnologie auf Basis von Ökostrom. Am Produktionsstandort Kortemark von Wienerberger in Belgien kommt Letztere bereits für die Herstellung klimaneutraler Ziegelriemchen zum Einsatz.

Auch am Standort in Uttendorf in Österreich wird aktuell in einem mit Ökostrom betriebenen Hocheffizienzofen die Produktion von Porotherm Ziegeln mit einem um 90 Prozent  geringeren CO2-Fußabdruck getestet. Darüber hinaus setzt Wienerberger weitere Maßnahmen, etwa zur Materialreduktion und Energierückgewinnung: Einerseits um Ziegeln mit geringerer Masse, und damit weniger Energieverbrauch bei gleichbleibenden Produktanforderungen zu produzieren und andererseits, um etwa aus den Ziegeltrocknungsanlagen dank einer Kompressionswärmepumpe Energie zurückzugewinnen.

Erneuerbare Energien auf dem Vormarsch

Wienerberger treibt auch unternehmensweit die Umstellung auf emissionsarme Energiequellen für eine CO2-neutrale Produktion voran. Aktuell nutzt das Unternehmen je nach Standort eingekauften oder selbst produzierten Ökostrom aus Sonnen- und Windkraft sowie Biogas. Erneuerbare Energieträger machen damit bereits mehr als die Hälfte des elektrischen Energieverbrauchs des Unternehmens aus.

Gleichzeitig sieht die EU-Kommission vor, dass die Produktion von grünem Wasserstoff in Europa vorangetrieben wird – bis 2030 sind 20 Megatonnen pro Jahr geplant. Dazu braucht es auch eine paneuropäische Infrastruktur, um die vorhandenen Erdgasinfrastruktur umzurüsten und eine dezidierte Wasserstoff-Transportinfrastruktur aufzubauen. Die Wienerberger Tochter Pipelife bietet hier innovative Rohrlösungen für den Transport von Wasserstoff bis zu den Endverbrauchern: im Hochdruckbereich mittels flexibler Plastikverbund-Rohrsysteme und anschließend in Leitungen mit niedrigerem Druck mittels Polyethylen-Rohren.

(Titelbild: iStock)

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