Sonntag, Juni 30, 2024

In der Rubrik »Fragen an die Politik« haben Vertreter*innen der Bau- und Immobilienwirtschaft die Möglichkeit, konkrete Fragen an Spitzenpolitiker*innen zu richten. In der aktuellen Ausgabe kommt die Frage von Rudolf Ecklmayr, Geschäftsführer Zieglerverband. Gerichtet wurde sie an das Klimaschutzministerium.

Thema: Energiepreis

Rudolf Ecklmayr, Geschäftsführer Zieglerverband:

»Der Wirtschaftsstandort Österreich ist geprägt von Familienunternehmen, die anstelle von Geschäftsjahren in Generationen denken. Viele solide Traditionsbetriebe werden jedoch durch die exorbitant gestiegenen Energiepreise unverschuldet in eine Situation geführt, welche die jahrzehntelange Aufbauarbeit in wenigen Monaten in Frage stellt. Künstlich erhöhte, von den realen Produktionskosten losgelöste Arbeitspreise im Strom-Bereich sowie ungebremst steigende Gaspreise lassen zahlreiche Menschen fragend zurück, wie diese Entwicklung im täglichen Leben gestemmt werden kann. Wir fragen uns daher: Welche konkreten Schritte setzt die Politik, damit unmittelbar und kurzfristig die Energiepreisentwicklung auf ein bezahlbares Niveau gedämpft wird? Das Bezuschussen von Energiepreisen sehen wir nur als eine Vergangenheitsbewältigung – uns geht es um Lösungen für die Zukunft!«

Stellungnahme aus dem Klimaschutzministerium:

»Der schreckliche Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat verdeutlicht, was angesichts der Klimakrise schon lange bekannt ist: Europa braucht eine unabhängige Energieversorgung aus erneuerbaren Energien. Die Klimakrise und die Erpressbarkeit mit Energielieferungen sind eine Gefahr für Bevölkerung und Wirtschaft in ganz Europa. Deshalb investieren wir aktuell mehr Geld denn je in den Ausbau erneuerbarer Energien. Das reduziert unsere Abhängigkeit von Russland und von fossilen Energieträgern.

Um die Umstellung auf klimaneutrale Produktionsprozesse in Österreichs Industrie möglich zu machen, führt die Bundesregierung mit dem Budget 2023 zusätzlich zu bereits beschlossenen Maßnahmen ein großes Förderpaket für eine klimafreundliche und unabhängige Industrie ein. Bis 2030 stehen fixe Förderungen von insgesamt 5,1 Milliarden Euro – gesetzlich verankert –zur Verfügung. Diese Initiative stärkt die schon bestehenden Förderinstrumente des BMK, insbesondere die Umweltförderung im Inland und den Klima- und Energiefonds.

Bis 2030 stehen für eine klimafreundliche und unabhängige Industrie fixe Förderungen von insgesamt 5,1 Milliarden Euro zur Verfügung. 

Angesichts der hohen Energiepreise hat die Bundesregierung bereits eine Reihe von Maßnahmen getroffen, die Haushalte und die Wirtschaft unterstützen sollen. Dazu gehören der Energiekostenzuschuss für Unternehmen, der Stromkostenzuschuss für Haushalte und der Klimabonus. Noch in Vorbereitung ist das Strompreiskosten-Ausgleichsgesetz, das Unternehmen mit besonders hohem Verbrauch unterstützen soll.«

(Bilder: iStock, Silvia Zellinge, Michael Buchner)

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