Wien ist die internationale Hauptstadt des sozialen Wohnbaus. Das Bauen von Wohnraum und Infrastruktur ist außerdem ein entscheidender Wirtschaftsfaktor für die Stadt. Die aktuelle Kampagne „Wien baut VOR“ von Stadt und Wirtschaftskammer Wien soll ab sofort eben darauf aufmerksam machen.
Titelbild (v.l.n.r.): Der stv. Geschäftsführer der wohnfonds_wien, Dieter Großschopf, Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál, Präsident der Wirtschaftskammer Wien Walter Ruck, Testimonial Victoria & Geschäftsführer des Wohnservice Wien, Josef Cser, vor den Schienen-Sujets der neuen Kampagne.
Von Sujets auf nächsten U-Bahn oder Bim könnte einem nun schon bald die neue Kampagne entgegenstrahlen. Am 25. Oktober brachten die Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál, Wirtschaftskammer-Präsident Walter Ruck, der stellvertretende Geschäftsführer des wohnfonds_wien, Dieter Groschopf und der Wohnservice Wien-Geschäftsführer, Josef Cser, die Werbeaktion auf Schiene.
Staub und Lärm vergehen, der Mehrwert bleibt
Wer mit Baustellen nur Staub und Lärm verbindet, denkt zu kurzfristig. Im Rahmen der Kampagne „Wien baut VOR“ informieren die Stadt Wien und die Wirtschaftskammer Wien nun über den Mehrwert von Bauvorhaben und aktuelle Wohnprojekte. Die Initiative startete bereits vor drei Jahren und setzt jährlich neue Informationsschwerpunkte. Dieses Jahr stehen vor allem Themen wie leistbares Wohnen, Ökologie im Wohnbau und den Wirtschaftsfaktor Bauen im Fokus der Informationskampagne, die besonders auf Stadtentwicklungsgebiete abzielt. Dafür fahren einige Straßenbahnlinien, die mit den „Wien baut VOR“-Sujets gebrandet wurden, durch folgende Gebiete:
- 2. Bezirk, Nordbahnhof III: Bis 2026 entstehen hier insgesamt rund 5.000 neue Wohnungen, 2.500 Arbeitsplätze, Gewerbeflächen und ein 10 ha großer Park.
- 12. Bezirk, Lebenscampus Wolfganggasse: Auf dem ehemaligen Betriebsgelände der Wiener Lokalbahnen in Meidling entstehen voraussichtlich bis Ende 2023 auf ca. 31.000 m² rund 850 geförderte Wohnungen.
- 22. Bezirk, Berresgasse: Idyllisch am Badeteich Hirschstetten entsteht ein neues Entwicklungsgebiet mit etwa 3.000 Wohnungen, Büros, Geschäften, Freizeiteinrichtungen, Schule und Kindergarten (Bildungscampus+).
- 22. Bezirk, Attemsgasse: Die zukünftigen Bewohner*innen der rund 360 geförderten Wohnungen in der Attemsgasse profitieren unter anderem von Infrastruktur sowie zahlreichen Gastronomie-, Kultur- und Bildungsangeboten im direkten Umfeld.
Qualität zum kleinen Preis
Leistbares und qualitätsvolles Wohnen ist in Wien ein Grundrecht. Die Anhebung der Fördersätze für gemeinnützigen Wohnbau sollen das nun langfristig absichern - und die gestiegenen Kosten im Bausektor abmildern. Im Zuge der Neubauverordnung wurden die Sockelfördersätze für alle gemeinnützigen Wohnbauträger um bis zu 60 Prozent bzw. jeweils 300 Euro (von bisher 510 bis 700 Euro auf nunmehr 810 bis zu 1000 Euro) pro Quadratmeter erhöht.
Damit das ökologische Prinzip im gemeinnützigen Bauwesen noch tiefer verankert wird, wird die Nachhaltigkeitsförderung durch einen eigenen Kriterienkatalog ausgeweitet. Damit können zusätzliche Förderungen abgerufen werden. Voraussetzungen sind unter anderem ökologische Bauweise mit klaren Qualitätskriterien oder Maßnahmen zur Steigerung der Klima-Resilienz, wie zum Beispiel Fassadenbegrünungen, Einsatz von Photovoltaikanlagen oder Entsiegelung zugunsten von Grünflächen. Die Novelle sichert zudem das SMART-Wohnprogramm langfristig ab. Dadurch ist sichergestellt, dass auch in Zukunft 50 Prozent der geförderten Neubauwohnungen in Wien als besonders günstige SMART-Wohnungen zur Verfügung stehen.
„Die Baustellen der Gegenwart sind die Wohnräume der Zukunft! Leistbares Wohnen bei möglichst hoher Wohnqualität ist ein entscheidender Faktor für ein gutes und friedliches Zusammenleben“, bekräftigte Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál, hier neben Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien.
VORausblickend und VORbildlich
Die Bauwirtschaft sichert in Wien über 54.000 Arbeitsplätze und erzielt zugleich eine Wertschöpfung von 4,1 Milliarden Euro. „Investitionen in die Infrastruktur machen sich in schwierigen Situationen für den Wirtschaftsstandort Wien doppelt bezahlt. Neuer Wohnraum und moderne Infrastruktur bringen gesamtwirtschaftlich positive Impulse und wirken kurzfristig wie auch nachhaltig belebend“, meint Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien. Im Jahr 2022 werden rund 6.000 geförderte Wohneinheiten fertiggestellt. Nachhaltige Bebauungskonzepte sollen modernes städtisches Wohnen mit naturnaher Frei- und Grünraumgestaltung verbinden. Davon profitieren am Ende sowohl zukünftige Bewohner*innen als auch bestehende Anrainer*innen. Information und der Raum für Dialog sind in diesem Kontext enorm wichtig, um diverse Interessen auszugleichen.
Darüber hinaus trägt eine „Stadt der kurzen Wege“ zu einer positiven Ökobilanz bei. Das zeigen auch die Zahlen: Laut Umweltbundesamt (2020) ist Wien mit 58 Quadratmetern versiegelter Fläche pro Kopf das Bundesland mit der geringsten Bodenversiegelung. Andere Bundesländer weisen beinahe neunmal so viel versiegelten Boden auf. Allerdings baut man in Wien auch bevorzugt in die Höhe. „Mit den Qualitätsinstrumentarien Bauträgerwettbewerb und Grundstücksbeirat stellen wir sicher, dass der Wiener Wohnbau leistbar bleibt, ein vielfältiges Angebot schafft, aber auch klima- und zukunftsfit ist", erklärt Dieter Groschopf, stellvertretender Geschäftsführer des wohnfonds_wien.
„Angesichts der steigenden Energiepreise und der drastischen Auswirkungen des Klimawandels sind die Themen Nachhaltigkeit und Ökologie auch bei den Kundinnen und Kunden angekommen. Und eine Stadt der kurzen Wege spart nicht nur Zeit, sondern auch Kosten und Ressourcen. Urbanes Wohnen kommt an nachhaltigen Maßnahmen für den Klimaschutz und die Klimaresilienz nicht vorbei“, ergänzt Josef Cser, Geschäftsführer von Wohnservice Wien.
(Bilder: Martin Votava)