Wienerberger verspricht trotz anderslautender Branchengerüchte Versorgungssicherheit am Ziegelmarkt und weitgehend stabile Preise. Mit dem Umstieg auf Elektroöfen will der Branchenführer unabhängig vom Gas werden und die CO2-Bilanz um 90 Prozent verbessern.
Nachdem in den letzten Wochen Gerüchte die Runde gemacht haben, dass aufgrund steigender Energiepreise nur noch die Hälfte der benötigten Ziegelmengen produziert werden können und Preissteigerungen von 25 Prozent und mehr drohen, widerspricht Branchenführer Wienerberger jetzt deutlich. Die Versorgung sei gesichert, die Preissteigerungen deutlich geringer. »Die Frage, wie man sich mit Energie versorgt, ist eine unternehmerische Entscheidung«, erklärt Johann Marchner, Geschäftsführer Wienerberger Österreich. Wer auf den Spotmarkt gesetzt hat, hätte jetzt mit Problemen zu kämpfen. Wienerberger habe sich schon in der Vergangenheit für langfristige Liefervereinbarungen entschieden und eigene Gasspeicher gekauft, die nun befüllt werden. »Damit können wir aktuell die Preise weitgehend stabil halten«, so Marchner. Die geplanten Preiserhöhungen für 2023 von sieben Prozent im Premiumsegment und etwas über zehn Prozent im Standardsegment seien unter der Inflationsrate und nicht den Energiepreisen sondern den Lohnerhöhungen geschuldet.
Um sich langfristig vom Gas unabhängig zu machen, wird am Standort Uttendorf ab Sommer 2023 der bestehende gasbefeuerte Tunnelofen durch einen Elektroofen ersetzt, der die CO2-Bilanz um 90 Prozent verbessern soll. Dafür wird eine Photovoltaik-Anlage mit 1.350 Modulen auf 3.500 m² Dachfläche der Produktionshalle errichtet. Die Investitionssumme liegt im »guten zweistelligen Millionenbereich«, so Marchner.