Sonntag, Juni 30, 2024

Bis 2030 will die Peneder Gruppe vollständig klimaneutral agieren. Wie soll das gelingen? Anlässlich der abgeschlossenen Modernisierung des Werks in Fraham gibt die Gruppe einen Einblick in die aktuelle Strategie. 

Titelbild: Christian Peneder, Geschäftsführer der Peneder Gruppe, will das oberösterreichische Familienunternehmen in eine klimaneutrale Zukunft steuern. (Credit: Peneder Gruppe)

Die Peneder Gruppe hat sich für 2030 ein visionäres Ziel gesetzt: Alle Produkte und Standorte - mit ihren 400 Mitarbeitenden - sollen bis zum Jahr 2030 komplett klimaneutral sein. Christian Peneder, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe, formuliert es so: „Als Familienbetrieb mit 100-jähriger Geschichte bildet das Tragen von Verantwortung einen wesentlichen Grundpfeiler unseres unternehmerischen Handelns. Wir haben uns der Vision verschrieben, Menschen und Umwelt zu schützen, um für uns alle eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen. Unser Blick ist stets nach vorne gerichtet. Wir wachsen und entwickeln uns stetig weiter. Damit sichern wir gleichzeitig Arbeitsplätze und bringen Wertschöpfung in die Region.“

Werk mit Zukunftsausrichtung

Ebenjene Vision soll sich im zuletzt modernisierten Werk in Fraham manifestieren: Der Produktionsstandort wurde komplett CO2-neutral umgebaut. Seit Anfang des Jahres wird dort nur mit Biomasse befeuert. Mit dem Umstieg von Gas auf Hackschnitzel sinken die CO2-Emissionen. Zusätzlich hat man nun die Biomasseanlage mit einer Grünfassade eingekleidet - das soll das Mikroklima verbessern und außerdem CO2 abfangen. 

Entwickelt wird der Standort Fraham aber bereits seit 2018: Insgesamt 11 Mio. Euro sind bis dato hier hineingeflossen. „Vor der Modernisierung wurden sowohl der Pulverofen als auch die Gebäudeheizung mit Gas betrieben. Die damit verbundenen hohen CO2-Emissionen konnten durch den Umstieg auf Biomasse drastisch gesenkt werden. Ebenso sind wir bereits im Jahr 2018 komplett auf Ökostrom aus dem nahegelegenen Kraftwerk Glatzing-Rüstorf umgestiegen“, erklärt Produktionsleiter Christoph Moser. Im Zuge des Umbaus wurde der gesamte Prozess der Pulverbeschichtung - Peneder produziert speziell beschichtete Brandschutztüren -  optimiert: Wärmeverluste werden durch Vor- und Abkühlzonen vermieden und ungenutzte Energie wird über Wärmerückgewinnung für andere Produktionsschritte sozusagen recycelt. Die dabei entstandenen Türen und Tore emittieren bei ihrer Herstellung so wesentlich weniger Treibhausgase.

Klimaschonende Gebäude

Auch in der „Peneder Basis“, dem Hauptsitz der Peneder Gruppe in Atzbach, geht es mit der Nachhaltigkeit hoch her. Biomasse wird auch hier zum Heizen und Kühlen eingesetzt, Wärmerückgewinnungsanlagen beheizen das Warmwasser. Den eigenen Energieverbrauch reguliert man über Gebäudetechnik. Was man über die einen Quadratkilometer große eigene Photovoltaikanlage nicht erzeugen kann, wird durch erneuerbare Energie vom unweit entfernten Kraftwerk Glatzing-Rüstorf zugesteuert.  

Gelungen ist das Projekt unter anderem deshalb, weil man die Expert*innen selbst im Haus hat. Markus Brychta ist zuständig für Prozess- und Energiemanagement und erzählt: „Mit allen Maßnahmen, an beiden oberösterreichischen Standorten, spart die Peneder Gruppe pro Jahr 2.018 Megawattstunden Energie oder 441 Tonnen CO2 ein – ein beachtlicher Wert.“ Schon heute befänden sich aber weitere Maßnahmen in Planung: der erneute Ausbau der PV-Anlage oder die Umstellung der Flotte auf E-Mobilität. Die dafür benötigten E-Ladestationen werden bereits aufgestellt. 

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