Die Initiative zur Bekämpfung von Wohnungs- und Obdachlosigkeit „zuhause ankommen“ wird verlängert. Bisher konnte das Projekt bereits 600 von Armut betroffenen Personen eine langfristige Wohnperspektive geben.
Das Sozialministerium erhöht die Förderung der Initiative um 2,6 Millionen Euro. Bis April 2023 stellt der Staat so insgesamt 5,2 Millionen Euro zur Verfügung. Zusätzlich wird die Initiative auf alle Bundesländer ausgeweitet. „zuhause ankommen“ richtet sich an Menschen, die in Folge der Corona-Pandemie ihre Wohnung verloren haben oder denen der Wohnungsverlust droht. Die Initiative hilft dabei nach dem sogenannten Housing First Ansatz: Dabei erhalten Betroffene direkten Zugang zu einer eigenen Wohnung und werden bei Bedarf von Sozialarbeiter*innen betreut.
Auf Bundesebene wird „zuhause ankommen” von der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAWO) koordiniert. Die Vermittlung von Wohnungen und Sozialarbeit erfolgt durch 20 Sozialorganisationen vor Ort in den in den Ländern. 50 gemeinnützige Bauvereinigungen stellen Wohnraum zur Verfügung. „Das alltägliche Leben ist teurer geworden. Besonders jene, die am wenigsten haben, werden nun zusätzlich schwer von der Inflation getroffen und können ihre Mietkosten oft nicht mehr begleichen. Das Projekt ‚zuhause ankommen‘ hilft schnell aus der Obdach- und Wohnungslosigkeit und vermittelt ein langfristig leistbares Zuhause“, betont Sozialminister Johannes Rauch.
GBV Obmannstellvertreter Herwig Pernsteiner, Sozialminister Johannes Rauch und BAWO-Obfrau Elisabeth Hammer bei der Pressekonferenz anlässlich der Verlängerung. (Bild: Alexander Chitsazan)
Seit Start des Projekts vergangenen September konnte „zuhause ankommen“ bereits 300 Wohnungen vermitteln. 602 Menschen, davon 233 Kinder, fanden so einen Weg aus prekären Wohnverhältnissen. Bis April 2023 soll diese Bilanz um 285 zusätzliche Wohnungen erweitert werden. „‚zuhause ankommen’ hat sich als effektive Maßnahme zur richtigen Zeit erwiesen. Durch die Fortsetzung des Projekts können wir hunderten weiteren Menschen Zugang zu leistbarem Wohnraum ermöglichen, und zwar so rasch wie möglich. Gerade in Zeiten wie diesen merken wir: Das Thema Wohnungs- und Obdachlosigkeit muss auf struktureller Ebene angegangen werden“, so BAWO-Obfrau Elisabeth Hammer.
Neben den bisher beteiligten Bundesländern Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich und Wien wird das Projekt nun auch in der Steiermark ausgerollt. Salzburg, Tirol und Vorarlberg sind bis dato nur am überregionalen Wissensaustausch beteiligt. Die Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen, dem Revisionsverband (GBV), ermöglicht den Zugang zu leistbarem Wohnraum. Finanzierungsbeiträge - oft eine Hürde - sowie etwaige Umzugskosten werden aus Projektmitteln übernommen. „Der Erfolg gibt uns recht: Über 600 Menschen konnte bisher ein neues Zuhause gegeben werden. Ich freue mich sehr, dass dieses Projekt unter Beteiligung vieler GBVs nun fortgesetzt wird“, meint GBV-Obmannstellvertreter Herwig Pernsteiner abschließend.
(Titelbild: Christopher Mavric)