Mit einem satten Umsetzplus beendet Wienerberger das erste Halbjahr 2022. Auch im zweiten Quartal konnte der Konzern in allen Bereichen und Regionen eine hohe Nachfrage und einen starken Auftragseingang vermelden.
Insgesamt erzielte Wienerberger in der ersten Jahreshälfte eine signifikante Steigerung des Konzernumsatzes um 38 Prozent auf 2,572 Mio. Euro. Die starke Performance spiegelt sich auch im operativen EBITDA: Mit 545 Mio. Euro stellt das Ergebnis ein Plus von 79 Prozent gegenüber dem entsprechenden ersten Halbjahr 2021 dar.
Vorstandsvorsitzender Heimo Scheuch führt den Erfolg auf das neue, nachhaltige Geschäftsmodell der Wienerberger zurück: „Unsere ausgezeichnete Entwicklung liegt in der harten Arbeit all unserer Mitarbeiter*innen und der erfolgreichen Transformation unseres Geschäftsmodells begründet. Heute sind wir geografisch und nach Endmärkten wesentlich breiter diversifiziert, verfügen über ein starkes Renovierungs- und Wasserinfrastrukturgeschäft und sind damit deutlich resilienter aufgestellt. Diesen Weg werden wir entschlossen weitergehen und bleiben unserer bewährten Wachstumsstrategie mit Fokus auf Innovation, Systemlösungen und Nachhaltigkeit treu.“
Noch konnte der Konzern den drohenden geopolitischen Folgen des Kriegs in der Ukraine trotzen. In den letzten Wochen und Monaten habe Wienerberger dennoch intensiv daran gearbeitet, die Energieversorgung an den eigenen 220 Produktionsstandorten sicher zu stellen. In Zusammenarbeit mit den nationalen Behörden wurden Notfallpläne erstellt, auf Dauer will das Unternehmen aber auf nachhaltige Energieträger wie Elektrizität, Wasserstoff, Biogas und Synthesegas umsteigen. Im Fokus des Investitionsprogramms liege vor allem die lokale und unabhängige Energiebeschaffung.
Ausblick
Das Unternehmen erwartet für 2022 eine stabile Entwicklung im Renovierungsbereich. Hier stehen erhebliche Mittel zur Verfügung, um die Energieeffizienz des alternden Gebäudebestands zu erhöhen und damit die CO2-Emissionen zu reduzieren (EU Green Deal sowie nationale Initiativen). Im Infrastrukturbereich rechne man mit einer ähnlich stabilen Entwicklung, da auch für die Modernisierung und Instandsetzung von Wasser- und Energienetzen in Europa und Nordamerika zusätzliche Mittel zur Verfügung stünden. Renovierung und Infrastruktur machen ganze 51 Prozent des gesamten Marktengagements von Wienerberger (Stand 2021) aus.
Während die Nachfrage nach Wohnraum hoch bleibt, sei der Wohnungsneubaumarkt ist derzeit nicht überbaut. Angesichts des herausfordernden Marktumfelds rechne man für die zweite Jahreshälfte mit einem leichten Rückgang der Neubaumärkte in Europa und Nordamerika mit bis zu minus 5 Prozent, ähnlich der Entwicklung in der ersten Jahreshälfte.
„Wir sind uns der rezessiven Tendenzen, die aktuell am Finanzmarkt antizipiert werden, bewusst. Wir rechnen damit, dass sich die geopolitische Lage im zweiten Halbjahr nicht entspannen wird und die wirtschaftlichen Auswirkungen weiterhin zu spüren sein werden. Bei Wienerberger sind wir auf alle Szenarien vorbereitet, können rasch auf ein verändertes Marktumfeld reagieren und investieren daher konsequent in die Entwicklung unserer innovativen Lösungen für nachhaltiges Bauen, Sanieren und einer nachhaltigen Wasserinfrastruktur“, erklärt Heimo Scheuch die Strategie der Wienerberger AG. Aufgrund der in den letzten Monaten gesetzten Maßnahmen und des anhaltend guten Geschäftsverlaufs setzt Wienerberger die operative EBITDA-Guidance 2022 auf knapp über 900 Mio. Euro.