Die Bauwirtschaft ist in Österreich im Jahr 2021 substanziell gewachsen. Gewachsen sind aber vor allem die Preise. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Erhebung des Marktforschungsinstituts BRANCHENRADAR.com Marktanalyse GmbH.
Demnach erhöhte sich im Jahr 2021 der Bauproduktionswert für die gesamte Bauwirtschaft um elf Prozent gegenüber Vorjahr auf rund 50,9 Milliarden Euro. Damit wurden um beinahe 5,1 Milliarden Euro mehr investiert als im Jahr davor. Im Jahresabstand wuchs die Bauproduktion im Wohnbau um 11,9 Prozent auf 23,9 Milliarden Euro, im Nicht-Wohnbau um 13,7 Prozent auf 17,9 Milliarden Euro und im Tiefbau um 4,3 Prozent auf 9,1 Milliarden Euro.
Allerdings war das substanzielle Wachstum laut Branchenradar-Geschäftsführer Andreas Kreutzer primär auf rasch steigende Preise zurückzuführen. Im Jahresdurchschnitt stiegen die Baupreise im Tiefbau zwar vergleichsweise moderat um 2,2 Prozent, im Hochbau hingegen überaus kräftig um 9,8 Prozent gegenüber Vorjahr. „Preisbereinigt blieb damit vom angesagten Bauboom nicht mehr ganz so viel übrig“, so Kreutzer. Dass die Preise speziell im Hochbau rasch stiegen, ist laut Kreutzer leicht erklärt: Den Bauunternehmen liefen die Baukosten davon. So katapultierten sich etwa im Wohnungs- und Siedlungsbau die Gesamtbaukosten um mehr als zehn Prozent nach oben. Kostentreiber waren vor allem massiv steigende Materialpreise. Gegenüber 2020 kam es hier zu einem Anstieg um gut achtzehn Prozent.