Am 18. Oktober kürt der Report Verlag die Sieger des »eAward 2021«. Am Start sind auch einige spannende Projekte für die Bau- und Immobilienbranche. Sie stehen für Innovationen und effiziente Prozesse in den Bereichen Gebäude, Baumaschinen und Produktion.
Effizienzassistent »yessa«
Seit 2014 müssen Großunternehmen in der EU alle vier Jahre ein Energieaudit durchführen – eine systematische Inspektion und Analyse des Energieeinsatzes und des Energieverbrauchs einer Anlage oder eines Gebäudes.
Ziel ist, Energieflüsse und das Potenzial für Effizienzverbesserungen zu identifizieren. Durchgeführt wird diese Analyse meistens von Ingenieurbüros.
Diese bekommen nun ein praktisches Werkzeug in die Hand: »yessa« steht für »your energy saving smart assistant« und ist eine neue webbasierte Software und App des Wiener Forschungs- und Planungsunternehmens e7.
Mit der Lösung kann ein gesamter Audit-Prozess von der Beauftragung und Dateneingabe bis hin zum endgültigen Bericht abgebildet werden. Mit Hilfe der Digitalisierung wird der Prozess des Energieaudits beschleunigt und die Qualität der Auditberichte verbessert.
»Wir sprechen vor allem Energieauditoren an, die rascher ein Audit erstellen und weniger Bürokratie haben wollen, aber gleichzeitig auch ihre spezifische Expertise einsetzen wollen. Aber ebenso ist das Tool für Facilitymanager von Interesse, die damit den energierelevanten Teil ihrer Gebäudeflotte verwalten können«, beschreibt Gerhard Hofer, Leiter des Bereichs Energieforschung und Gesellschafter von e7.
Das Tool kann als zentrale Energiedatenverwaltung über mehrere Standorte hinweg dienen und unterstützt auch bei der Umsetzung von Energieeffizienzprojekten.
Info: www.yessa.io
Smartes Durchstarten im Fuhrpark
Beim Linzer Hersteller Rubble Master beschäftigt man sich seit gut einem Jahrzehnt mit dem Internet der Dinge, über das nun auch mobile Brecher und Siebe vernetzt werden. Für die Unternehmenskunden ist nicht nur wichtig zu wissen, wo oder in welchem Zustand sich ihre Maschinen befinden, sie können so auch zahlreiche Leistungsdaten abrufen.
In einem gemeinsamen Projekt mit dem Innovationsdienstleister Zühlke Österreich wurde eine digitale Serviceplattform geschaffen, die Daten zu den Maschinen von Rubble Master übersichtlich und genau darstellt und verfügbar macht.
Wie viel mineralisches Material – Naturstein oder Recyclingmaterial – wird in welchem Zeitraum gebrochen, wie viel Treibstoff ist vorhanden? Wann ist ein nächstes Wartungsfenster optimal?
Die App »RM GO! Smart« steht für die neue Interaktion von Mensch und Maschine: Die dafür entwickelte Infrastruktur ermöglicht auch das Remote-Verarbeiten und Darstellen von Echtzeitdaten und historischen Maschinendaten. Die Daten werden am Gerät zwischengespeichert.
Mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets dienen der Visualisierung und Verarbeitung der Informationen. Dadurch entfallen Barrieren bei der Nutzung, und die Mobilität am Einsatzort bleibt gewährleistet.
Info: www.rubblemaster.com
Dokumentation für Prüfungen und Wartungen
Gesetze, Richtlinien und Verordnungen regeln die Anforderungen für Arbeitsschutz im Detail – abhängig von Maschine und Betriebsgegenstand müssen Unternehmen unterschiedliche Prüfungen und Wartungen gewährleisten, Intervalle berücksichtigen und eine rechtssichere Dokumentation nachweisen.
All diese Pflichten lassen sich leicht in der Software »Wartungsplaner« abbilden. Das Tool erleichtert die Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen und die Anforderungen aus ISO 14001 zum Umweltschutz und OHSAS 18001 werden ebenfalls unterstützt.
Sicherheitsunterweisungen für Mitarbeiter lassen sich einfach planen und umsetzen, ebenso die gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen von Maschinen, Anlagen und sonstigen Arbeitsmitteln.
Mit der Lösung für Wartung und Instandhaltung ist jedes Unternehmen auf Kontrollen optimal vorbereitet. Transparenz und Rechtssicherheit ist gegeben, Arbeitsunfälle werden ebenso reduziert wie der Maschinen- oder Anlagenstillstand.
»Unsere Wartungsmanagement-Software reduziert einerseits den Arbeitsaufwand im Rahmen der Prüfpflichten eines Unternehmens und andererseits sind Prüfberichte bei Betriebsprüfungen stets griffbereit«, erklärt Ulrich Hoppe, Senior Consultant der Hoppe Unternehmensberatung.
Info: www.wartungsplaner.de
Bestandsaufnahme mittels KI
Die Digitalisierung von vorhandenen Gebäudebeständen verursacht für Betreiber riesige Aufwände.
Um diese Aufwände bei neuen Projekten – Neubau oder Bau im Bestand – zu minimieren und wirkliche BIM-Prozesse und Methoden zu etablieren, wurde mit dem Projekt »FM Together – KI-basierte Bestandsdigitalisierung mit BIM-Prozessen« eine Plattform für Gebäudebetreiber geschaffen, die sie Daten aus der Planungs- und Bauphase ohne Qualitätsverluste in den Betriebszyklus überführen lässt.
Bild: Das erfolgreiche Team des Projekts »FM Together«: Martin Hollaus (Ingenieur Studio Hollaus) mit Günther Röthlin, Jürgen Schreihofer, Gerhard Burgstaller und Klaus Schneider (Land Oberösterreich).
Künstliche Intelligenz ermöglicht die Skalierung und Individualisierung der Plattform auf das jeweilige Projekt.
Das Amt der Oberösterreichischen Landesregierung betreibt seit vielen Jahren ein landesweites und umfangreiches Facility-Management-System. »FM Together« wurde in Zusammenarbeit mit dem Ingenieur Studio Hollaus direkt an dieses System gekoppelt.
Die strukturierte Einforderung der Daten über die zentrale Schnittstelle zwischen Planenden, Ausführenden und Betreibenden stellt den entscheidenden Lückenschluss in der BIM-Methode dar. Die so verfügbar gemachten Daten bilden den Grundstein, das Gebäude über den gesamten Lebenszyklus hinweg effizient und nachhaltig zu betreiben.
Info: www.hollaus.at
Datenmanagement für mehr Performance
Mit mehr als 200 Produktionsstandorten und 3.200 Produktionslinien liefern Wienerberger und Pipelife eine breite Produktpalette für die Baustoff- und Gebäudeindustrie.
Die zahlreichen Produktionslinien führen zu unterschiedlichen Maschinen und Prozessleitsystemen, die wertvolle Produktionsdaten beherbergen. Um die lokalen Daten zentral zu erfassen und bereitzustellen sowie einen optimierten Fertigungsprozess zu gewährleisten, wurde eine wirtschaftliche, industrietaugliche und skalierbare Lösung benötigt.
Mit einem breitgefächerten Digitalisierungsansatz hat der IT-Dienstleister TietoEVRY die beiden Unternehmen dabei unterstützt, Datenströme aufzunehmen, zu speichern, zu analysieren und zu visualisieren.
Dabei ermöglichen benutzergruppenspezifische Zugriffe maßgeschneiderte Ansichten – verschiedene Bereiche können mit den jeweils für sie relevanten Informationen arbeiten.
Die neue Lösung ermöglicht eine globale Transparenz über Produktionsstandorte und Maschinenleistungen. Die Daten können nun zentral genutzt werden, um den Betrieb in den Werken zu verbessern.
Mit den neuen Erkenntnissen werden Prozesse in Bereichen wie dem Verbrauch von Rohmaterial, der Wartung, der allgemeinen Maschineneinstellungen und der Qualitätskontrolle verbessert.
Info: www.tietoevry.com