Samstag, Juli 06, 2024
Neues Lehrlingsquartier in elf Tagen

Gemeinsam mit Stora Enso errichtete die Strabag im Rahmen des neuen Ausbildungszentrums in Ybbs in nur elf Tagen ein Lehrlingsquartier in vorgefertigter Holzbauweise – Elektroinstallationen inklusive. 

Neben der Realisierung des Lehrlingsquartiers stand bei der Zusammenarbeit vor allem die Weiterentwicklung der Holzbauweise im Fokus. Besonders viel Potential tat sich bei einem aktuellen Trendthema der Bauwirtschaft auf: Vorfertigung. Die Idee ist bekannterweise simpel: Statt bei Wind und Wetter Stein auf Stein zu bauen, werden so viele Arbeiten wie möglich im Werk erledigt. Die Strabag setzt mit ihrer Tochter Mischek Systembau schon länger auf den systematischen Bau mit vielen innovativen Lösungen für Betonfertigteile.

»Wenn wir in den vergangenen Monaten eines gelernt haben, dann, dass Holz uns mindestens genauso viele Möglichkeiten bringt innovativ vorzufertigen, wie Beton«, sagt Johannes Kals von Strabag-Holzbau-Österreich. »Ergänzt um die ökologischen Aspekte, sind dem Potential der Vorfertigung in der Holzbauweise kaum Grenzen gesetzt.«

Ebenso begeistert zeigt sich Bernd Troppmann, der als Area Sales Director der Stora Enso Building Solutions am Projekt maßgeblich beteiligt war: »Vorfertigung ist bei uns ja Teil des Produkts. Neben den bekannten Vorteilen von Massivholz wie schnelles Bauen durch Vorfertigung der Wand- und Deckenelemente, geringere Staub- und Lärmbelastung und hohe Genauigkeit auf der Baustelle konnte bei diesem Projekt ein noch höherer Grad der Vorfertigung ermöglicht werden, da dieses Mal bereits Fenster und Türen im Werk eingebaut und die Fassade angebracht wurde. Ich bin mir sicher, dass sich mit diesem Innovationsdenken unserer beiden Unternehmen die Holzbauweise noch weiter positiv auf die Zukunft der Baubranche auswirken wird.«

Gemeinsame Pionierarbeit

Für das erste gemeinsame Projekt der Strabag und Stora Enso in Österreich, das die Holzbauweise und einen sehr hohen Standard der Vorfertigung kombiniert, war die Werksplanung der zentrale Punkt. Ziel der Zusammenarbeit ist eine innovative Planlösung, die in der Produktion und der Montage der Fertigteile eine millimetergenaue Umsetzung ermöglicht. Corona machte auch dieses Projekt zu einer echten Herausforderung, da die Abstimmung rund um die Werksplanung nur über virtuelle Wege stattfinden konnte. »Die Lernkurve war hier enorm steil. Wir haben gemeinsam gewissermaßen Pionierarbeit geleistet, denn die CLT-Fertigteile werden normalerweise ohne Auf- und Einbauten geliefert.

Die planerischen Anforderungen weichen davon logischerweise stark ab. Auch die MitarbeiterInnen des Werks von Stora Enso stellten sich der neuen Herausforderung, wie zum Beispiel dem Einbau von Fenstern oder der Anbringung von Fassadenelementen. Bis zuletzt haben wir neben der Planung und Errichtung des Quartiers für unsere Lehrlinge auch noch Prozesse vereinfacht und Ergebnisse verbessert. Während des ganzen Projektverlaufs haben wir agil und eng mit Stora Enso zusammengearbeitet«, so Johannes Kals. Den Witterungseinflüssen nicht ausgesetzt zu sein und Produkte termingerecht im Werk vorzufertigen, werde künftig große Potentiale eröffnen. »Das bedeutet eine extreme Verkürzung der Bauzeit genauso wie die perfekte Qualität der umgesetzten Projekte. Eines steht jedenfalls fest: Die Planung muss im Vorfeld genau abgestimmt sein, damit wir diese Potentiale auch nutzen können. Und dazu braucht es starke Partner.«

Kurze Bauzeit

Das Strabag-Lehrlingsquartier am Gelände des Ausbildungszentrums in Ybbs stand dank der detaillierten Werksplanung bereits in knappen elf Tagen. Dabei waren Fassadenaufbauten, Fenster, Laibungslüfter und teilweise die Elektroinstallationen auch schon eingebaut. Dadurch ergeben sich durch den hohen Vorfertigungsgrad auch Vorteile wie den einer verkürzten Bauzeit. Dabei kommt es besonders auf das handwerkliche Geschick der Baustellenmannschaft an, wie schnell so ein Gebäude schlussendlich steht. »Für die Lehrlinge transportiert das Gebäude an sich also eine Botschaft, die sie durch die Lehre begleiten wird: Während nachhaltige Werkstoffe immer mehr an Bedeutung gewinnen und viel auf Robotisierung und Digitalisierung gesetzt wird, ist das handwerkliche Geschick und eine darauf abgestimmte Ausbildung jedes Projektbeteiligten ein ausschlaggebender Faktor. Und das wird sich auch in Zukunft so schnell nicht ändern«, so Kals. 

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