Ein aktueller Report von Deloitte zeigt: Trotz des Corona-Krisenjahres verzeichnete die internationale Baubranche im Geschäftsjahr 2020 ein Wachstum von insgesamt knapp 4 %. Österreich ist im Ranking der 100 umsatzstärksten Bauunternehmen der Welt mit Strabag (Platz 20) und Porr (Platz 51) vertreten. Die digitale Transformation, die durch die Krise beschleunigt wurde, kann der Branche zukünftig neue Möglichkeiten eröffnen.
Das Beratungsunternehmen Deloitte beleuchtet mit dem Report „Global Powers of Construction“ jährlich die weltweit umsatzstärksten Vertreter der Baubranche. Die aktuellen Studienergebnisse belegen: Trotz der COVID-19-Krise verzeichnete das globale Bauwesen im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatzanstieg von 3,7 %.
„Im vergangenen Geschäftsjahr erzielten die weltweit 100 größten Baufirmen einen Gesamtumsatz von 1,5 Billionen US-Dollar. Die Unternehmen haben ihren Fokus klar auf die Internationalisierung gelegt – dieser Trend wird auch in den kommenden Jahren anhalten“, analysiert Gabriele Etzl, Partnerin bei Jank Weiler Operenyi/Deloitte Legal.
Österreich mit Strabag und Porr unter Top 100
Unter den umsatzstärksten Baukonzernen der Welt sind auch im diesjährigen Ranking wieder zwei österreichische Unternehmen gelistet. Die Strabag belegt mit einem Jahresumsatz von 16,847 Milliarden US-Dollar Platz 20. Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2019 verbessert sie sich damit im Ranking um zwei Plätze. Auch die Porr AG konnte sich um vier Plätze verbessern: Während die heimische Baufirma im Geschäftsjahr 2019 noch den 55. Platz einnahm, belegt sie nun mit einem Umsatz von 5,664 Milliarden US-Dollar Rang 51.
„Der intentionale Wettbewerb im Bauwesen ist ungebrochen stark. Umso beeindruckender ist es, dass sich Strabag und Porr in dieser hart umkämpften Branche – auch in der COVID-19-Krise – durchsetzen und sogar verbessern konnten“, betont die Deloitte Expertin.
China dominiert Umsatzranking
Im internationalen Ranking nehmen nach wie vor chinesische Bauriesen die vorderen Plätze ein. Insgesamt haben sechs Unternehmen der Top 10 ihren Hauptsitz in China. Wie bereits im Geschäftsjahr 2019 belegt die China State Construction Engineering Corporation (CSCEC) mit 233,919 Milliarden US-Dollar Umsatz in der aktuellen Analyse den ersten Platz. Auf den Plätzen 2 bis 5 sind ebenfalls chinesische Baukonzerne zu finden. Der sechste Platz ist mit dem französischen Konzern Vinci, der einen Umsatz von 49,382 Milliarden US-Dollar erwirtschaftete, in europäischer Hand.
„Chinesische Bauriesen führen nach wie vor das globale Ranking an – sie machen rund 48 % des gesamten Branchenumsatzes aus“, sagt Gabriele Etzl. Bei der Marktkapitalisierung zeichnet sich jedoch ein anderes Bild ab. „Hier ist Europa mit knapp 39 % führend. Die USA verdrängt China im aktuellen Ranking mit rund 20 % Anteil auf Platz 3.“
Baubranche wird digitaler
Laut Deloitte Studie hatte die Corona-Krise im Geschäftsjahr 2020 zwar kurzfristig negative Auswirkungen auf die weltweite Baubranche, allerdings wurde durch die Pandemie die Entwicklung neuer Technologien sowie die digitale Transformation beschleunigt.
„Die Corona-Krise begünstigte spürbar die digitale Transformation in den Unternehmen. Es ist zu erwarten, dass dieser digitale Fortschritt der globalen Baubranche in den nächsten Jahren einige neue Möglichkeiten eröffnen wird“, sagt Gabriele Etzl abschließend.