Die Ringer GmbH mit Sitz in Regau blickt trotz Corona Krise auf das umsatzstärkste Jahr ihrer Unternehmensgeschichte zurück. Mit 48,3 Millionen konnte der Schalungs- und Gerüsthersteller den Umsatz 2020/21 trotz schwieriger Umstände wieder steigern.
Die Corona Pandemie hat das Familienunternehmen im März 2020 genau so unerwartet getroffen, wie alle anderen Unternehmen. „Obwohl am Anfang keiner wusste, was da auf uns zukommt, haben wir umgehend reagiert. Dort wo es möglich war, haben wir sofort auf Home Office umgestellt, Büroeinteilungen verändert, so dass der nötige Abstand gewahrt werden konnte und in Digitalisierungsmaßnahmen investiert“, so Geschäftsführer MMag. Peter Rungger. Der anfangs befürchtete Einbruch in der Baubranche ist ausgeblieben.
„Vor allem die Corona-Investitionsprämie und der anhaltende Bauboom, haben dazu geführt, dass die Nachfrage nach unseren Schalungen und Gerüsten gleichbleibend hoch war und gegen Ende des Wirtschaftsjahres sogar deutlich gestiegen ist“, erklärt Verkaufsleiter und Miteigentümer Markus Ringer den positiven Geschäftsverlauf. „Corona hat zwar Zeit, Nerven und auch etwas Geld gekostet, die Produktivität in unserem Unternehmen aber kaum eingeschränkt“. Der direkte Kontakt zu den Kunden wurde auch während der heißen Phase der Pandemie uneingeschränkt gehalten.
Seit Februar 2021 gibt es im Unternehmen eine eigene Teststraße. Rund 1.500 Tests wurden bisher durchgeführt. Mit anderen Unternehmen aus der Region wurde eine betriebliche Impfaktion organisiert.
Ringer hat im Corona Jahr einige zukunftsweisende Investitionen getätigt. In Summe wurde am Standort Regau rund 12 Millionen Euro investiert. Neben einer hochautomatisierten und einzigartigen Schalungsreinigungsanlage wurden am Standort Regau auch zwei Nachbarliegenschaften erworben. Diese ermöglichen eine zukünftige Ausdehnung des Firmenareals am Mutterstandort Regau auf rund 110.000m² und sichert damit auch zukünftige Wachstumsmöglichkeiten. Mit Ing. Robert Traxl, MSC, MBA hat das Traditionsunternehmen sein Management um einen technischen Geschäftsführer erweitert.
Gute Export Quote trotz Corona
Trotz der Corona Pandemie und den damit verbundenen Reise- und Liefererschwernissen lag die Exportquote im abgelaufenen Wirtschaftsjahr unverändert bei rund 15%. „Wir konnten unsere ausländischen Kunden nicht besuchen und wenig Neue akquirieren, auch Messen waren unmöglich“, beschreibt Rungger die Situation. Die bestehenden Stammkunden wurden aber auf digitalem Weg in gewohnter Zuverlässigkeit betreut. In Kroatien und Slowenien wurden Vertriebstöchter gegründet, der Vertrieb in Deutschland wird weiter ausgebaut.
Herausforderungen: Rohstoffpreise und Fachkräftemangel
Sorgen bereitet Rungger die derzeitige Situation bei den Rohstoffpreisen „Bei Stahl und Holzprodukten sind die Rohstoffpreise regelrecht explodiert. Bei Gerüstrohren zum Beispiel sprechen hier von einer Verdoppelung des Einkaufspreises“, sagt er. Trotzdem sieht Rungger einen klaren Vorteil in der Struktur des Familienunternehmens. „Unsere Lager sind gut gefüllt, dank vorausschauender Planung und Logistik haben wir recht gute Bestände um unsere Kunden zufrieden stellen zu können.“.
Obwohl im vergangenen Jahr laufend Mitarbeiter aufgenommen wurden, ist Ringer ständig auf der Suche nach Fachkräften. Derzeit sind rund 10 Stellen vom Lageristen bis zum Exportleiter offen. Insgesamt beschäftigt die Ringer GmbH fast 170 Mitarbeiter.
2021: Sicherstellung der Lieferfähigkeit und Ausbau der Österreich Standorte
Die größte Herausforderung im laufenden Geschäftsjahr sieht Rungger in der Sicherstellung der Lieferfähigkeit. Die Voraussetzungen dafür sind bei Ringer gegeben. In Österreich werden die Standorte Oberwaltersdorf, Friesach und Klagenfurt ausgebaut.
In Regau investiert Ringer in eine neue PV Anlage mit einer Leistung von 1000 kWp. Zusammen mit der bereits bestehenden 360kwp Anlage wird Ringer Energie im Ausmaß des Verbrauchs von 350 Haushalten produzieren.
Dazu kommen laufende Modernisierungsarbeiten in der Produktion.
Trotz der angespannten Preis- und Liefersituation ist Ringer sehr gut ins Jahr 2021 gestartet. Die anhaltende sehr gute Baukonjunktur hat dazu geführt, dass das Wachstum im Vorjahresvergleich sehr deutlich ausfällt.