Bauen mit vorgefertigten Teilen ist ein Trend, der sich nicht aufhalten lässt. Die Präzision steigt, damit auch Effektivität und Qualität. Wenn in der Fabrik vorgefertigt wird, wird die Baustelle unabhängiger vom Wetter und kostengünstiger. Durch den Einsatz von Barcodes werden sie nun intelligent und damit leichter wiederverwertbar.
Die Nachfrage nach vorgefertigten Betonteilen steigt, erklärt Thomas Mühl, Geschäftsführer des Verbands Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB). Die Unternehmen reagieren darauf mit einem noch höheren Maß an Automatisierung und dem verstärkten Einsatz von Robotern. So ermöglicht etwa die Indoor-Fertigung auf Palettenumlaufanlagen höhere Maßhaltigkeit, immer kürzere Vorlaufzeiten sowie gleichbleibende Herstellungsbedingungen. Dies ist laut Bernd Huber, Gebietsleitung Vertrieb bei der Franz Oberndorfer GmbH & Co.
KG, etwa am Beispiel von Doppelwänden, einem häufig eingesetzten vorgefertigten Bauteil, sichtbar. »Die österreichischen Fertigteilwerke sind mittlerweile imstande, rund zwei Millionen Quadratmeter Doppelwände im Jahr zu produzieren. Die fortschreitende Automatisierung unterstützt die Produktion, indem sie mittlerweile manche Produktionsabschnitte vollautomatisch übernimmt.« So können Doppelwände heute innerhalb von nur wenigen Wochen nach ihrer Bestellung bereits geliefert werden.
Neben dem hohen Produktionsstandard samt umfassender Automatisierung ist der Einsatz von vorgefertigten Bauteilen – besonders von Doppelwänden oder vorgespannten Hohldielendecken als häufig eingesetzte Produkte – mit hohen Standards verbunden.
»Erfolgreich ist der Einsatz dann, wenn das spezifische Können der Elemente, beginnend von der grundsätzlichen Entscheidung für diese Bauweise dann auch in der Planung und vor allem auch in der praktischen Umsetzung am Bauplatz verwirklicht wird. Das betrifft insbesondere die Schnittstelle auf der Baustelle, wo die einzelnen Elemente zu einem in sich stimmigen Gesamttragwerk gefügt werden. Gerade darauf ist immer besonders zu achten«, erklärt Hans Spreitzer, Zivilingenieur für Bauwesen.
Ökobilanz verbessern
Die Zukunft der Fertigteilproduktion liegt laut Huber auch in der weiteren Nutzung der Digitalisierung, besonders bei den sogenannten intelligenten Bauteilen. »Vorgefertigte Bauteile werden mit einem Barcode versehen und dadurch zunehmend ›intelligenter‹ – sie können so leichter wiederverwertet werden und verbessern so die Ökobilanz von Gebäuden, die auf diese Weise errichtet werden«, erklärt Thomas Mühl, Geschäftsführer des Verbands Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB). In Zukunft werden so auch Grundprodukte wie Zement oder die Bewehrung nachverfolgbar.