Mittwoch, November 20, 2024
Dalmatinerfassade, Solarstromgewinnung und Wärmepumpe - ein oberösterreichisches Haustechnikunternehmen zeigt am eigenen Beispiel, wie man sich energieunabhängig macht und Tonnen von CO2-Ausstoß vermeidet. 

Irgendwann wird Null-Energie beim Neubau Standard sein, sagt David Pöllmann vom Installateurbetrieb Pöllmann & Partner (www.poellmann-partner.at) in Zell am Moos/OÖ. Dass sich der Energieaufwand auch heute schon auf nahezu Null reduzieren lässt, beweist das Unternehmen beim Neubau seines eigenen Firmengebäudes. Unterm Strich braucht den Firmenräumen für Heizung, Klima und Lüftung keine Energie von außen zugeführt werden. Die gesamte benötigte Energie wird im Haus erzeugt - bzw. durch Einspeisung wieder wettgemacht. Dabei sind alle Büros und Schauräume vollklimatisiert. Für die im oberen Stock untergebrachten Wohneinheiten greift die Energieversorgung bei Bedarf auf die örtliche Fernwärme aus der Hackschnitzelheizung zurück, so dass das gesamte Gebäude ausschließlich mit erneuerbarer Energie betrieben wird.
Das Energiekonzept beginnt bei der Außenhülle. Die konventionelle aus Planziegeln errichtete Außenwand ist als Energiespar-Fassade mit einem Capatect Wärmedämm-Verbundsystem und Dalmatiner-Dämmung aufgebaut. In Fassade und Dach sind 21 Fotovoltaik-Elemente mit einer Fläche von 34 qm integriert. Sie erzeugen etwa 3.500 kWh Strom pro Jahr, die in das Netz der OÖ Energie AG eingespeist werden. Ungefähr 3 Tonnen CO2-Emission können jährlich auf diese Art vermieden werden.

Das Herz der Energiegewinnung ist die Luftwärmepumpe. Sie deckt den Energieverbrauch (etwa 8kW) für die Heizung in den 240 qm Firmenräumlichkeiten zu 100% ab. Besondere Features sind die Vorwärmung der Zuluft mittels einer in die Außengeländer integrierten thermischen Solaranlage sowie die Wärmerückgewinnung aus der kontrollierten Wohnraumbelüftung und die Beschattungsautomatik an den Fenstern mittels Raffstores. Sogar die Abluft aus dem Serverraum wird noch über die Wärmepumpe geführt. Das gesamte Gebäude ist mit einer Fußbodenheizung ausgestattet, mit der die Temperaturvorgaben umgesetzt werden.

Zweckmäßigkeit dominiert auch die Optik des von der "Bauzone" Mondsee geplanten und von der Strasswalchener Baufirma Hutterer ausgeführten Gebäudes, das als Monoblock mit Walmdach gestaltet ist. Ein angedeuteter Erker und ein Balkon mit Erker lösen jedoch die strengen Linien auf und ergeben zusammen mit der akzentuierten Farbgestaltung ein abwechslungsreiches Gesamtbild. Die alles beherrschende Haustechnik spiegelt sich nicht nur an den in Fassade und Geländern integrierten Photovoltaik-Elementen und Solarpaneelen wieder, sie wird im Inneren des Gebäudes förmlich inszeniert. Eine Glaswand macht die direkt hinter dem Empfangsbereich angesiedelte Energiegewinnung sichtbar und erlebbar. Unhörbar verrichten hier Luftwärmepumpe und sonstige Aggregate ihre Arbeit, betrieben vom selber erzeugten Strom.

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