Das Areal des ehemaligen Sophienspitals unweit des Wiener Westbahnhofs wird bis 2024 zu einem neuen urbanen Zentrum in bester Lage: mit gefördertem Wohnbau, Lokalen, Geschäften, öffentlichem Grünraum und einer belebten Erdgeschoßzone mit Arkaden und Schaufenstern. Diese Entscheidung steht nun nach Phase zwei des Bauträgerwettbewerbs, in der als Kooperationspartner die Sozialbau AG und die WBV-GPA ermittelt worden sind, fest.
Auf dem Gelände entstehen nun rund 180 geförderte Wohnungen, darunter 18 Wohnungen in einem Gemeindebau Neu und 80 Smart-Wohnungen; zusätzlich werden ein Kindergarten, ein Spielplatz, ein Cafe, Co-Working-Spaces, ein Veranstaltungssaal, Pop-Up-Stores und eine Volksschule errichtet. Die geschützte historische Bausubstanz wird durch zeitgemäße Neubauten in begehrter innerstädtischer Lage plus bester Öffi-Anbindung ergänzt.
Das Gelände wird für alle Wienerinnen und Wiener geöffnet und der Mittelpunkt des Areals wird ein durchquerbarer Park sowie eine Stadtterrasse, die gemeinsam zur urbanen Oase für das ganze Viertel werden.
Stärke des Wiener Wohnbau-Modells unter dem Brennglas
"Auf dem Gelände des ehemaligen Sophienspitals zeigt sich wie unter einem Brennglas die Stärke und Innovationskraft des Wiener Wohnbau-Modells. Wir schaffen 159 ausschließlich geförderte Wohnungen mit einem sehr günstigen Eigenmittelanteil (max. 65 EUR pro m2) und zusätzlich 18 eigenmittelfreie Gemeindebauwohnungen. Die historische Bausubstanz und der Baumbestand auf dem Gelände werden erhalten, die Grünflächen erweitert, die Erdgeschoßzonen belebt, es entstehen soziale Treffpunkte für Jung und Alt und Wohngruppen für Alleinerziehende, Studierende und Housing-First-Wohnungen ergänzen das Angebot. Und um die Lärmbelastung am Gürtel zu reduzieren, werden Fassadenteile des Neubaus mit besonders schallschluckenden Materialien versehen", freut sich Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal.
Besonders erwähnenswert ist für die Wohnbaustadträtin auch der klimaschonende Modellcharakter des Projekts: "Als urbane Oase hat der Park eine positive Wirkung auf das Mikroklima im gesamt Nahbereich. Entlang des Gürtels planen wir eine zusätzliche Baumreihe, die Dachflächen nutzen wir für Photovoltaik-Anlagen, es werden begrünte Fassaden, Balkonlauben und spezielle Dächer für mehr Versickerungs- und Verdunstungsflächen errichtet, gegen das Aufheizen achten wir bewusst auf helle Oberflächen und außenanliegenden Sonnenschutz und weiters verwenden wir Fernwärme und Geothermie", so Gaal.
Ein Vorzeigeprojekt für Neubau
Markus Reiter, der Bezirksvorsteher von Neubau, sagt dazu: „Der neue Sophienpark ist eine große Errungenschaft für alle NeubauerInnen, da wir damit eine große, innerstädtische Grünoase für alle zugänglich machen. Mit seinen 60 Bäumen und den wunderschönen, historischen Gebäuden des ehemaligen Spitals aus dem 19. Jahrhundert wird er ein anziehendes, kühlendes Naherholungsgebiet werden. Im Park wird außerdem nachhaltige Gastronomie angeboten. Das herausragende Gesamtkonzept ist ein rot-grünes Vorzeigeprojekt. Es bringt leistbaren Wohnraum, beste Nahversorgung und wird ein Schmelztiegel für gute Ideen. Mit diesem Projekt schaffen wir einen sozialen, ökologischen und kulturellen Nutzen für den Bezirk, der über die Bezirksgrenzen hinausstrahlen wird.“
Leistbares Wohnen plus Kreativität, Urbanität und Ökologie
Der Bezirksvorsteher-Stellvertreter von Neubau, Gallus Vögel, sagt: "Das Projekt Sophienspital verbindet leistbares Wohnen und nachhaltige Infrastruktur mit Kreativität, Urbanität und Ökologie. Dank Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal entstehen hier ausschließlich geförderte und leistbare Wohnungen. Das große Areal wird ein Naherholungszentrum in unserem Bezirk Neubau. Besonders zu begrüßen ist die Öffnung der Parkanlage samt sozialer Infrastruktur wie Kindergarten, Volksschule, Mehrzweckräumlichkeiten für die lokale Kreativwirtschaft sowie Kunst- und Kultureinrichtungen.“
wohnfonds_wien: ein absolutes Novum
„Sanierung und Neubau in einem Wettbewerbsverfahren für geförderten Wohnbau zu verbinden ist ein absolutes Novum ‒ und das in bester innerstädtischer Lage. Mit den vielseitigen Nutzungen und der Kombination von alter und neuer Bausubstanz entsteht ein urbaner Hotspot am Puls der Zeit. Die günstigen Mietkonditionen sind ein Angebot, von dem viele profitieren werden“, betonen Gregor Puscher und Dieter Groschopf, die Geschäftsführung des wohnfonds_wien.
Die Siegerprojekte
Aus drei Einreichungen wählte eine Jury das Projekt „sophie 7“ der Bauträger Sozialbau AG und der WBV-GPA (Wohnbauvereinigung für Privatangestellte) sowie der ArchitektInnenteams Martin Kohlbauer und Praschl Goodarzi. Die Schule und der Gemeindebau werden von Wiener Wohnen und den Wiener Schulen (MA 56) gemeinsam mit Illiz Architektur realisiert. Bis zum Herbst 2020 wird an den Projekten nun weitergearbeitet. Auch eine Bürgerinformation, die an einen Prozess aus dem Jahr 2018 anschließt, ist Teil dieser 3. Wettbewerbsstufe.
Zwischennutzung
Ein spannendes Konzept zur Zwischennutzung wird heuer auf einem Teil des Areals umgesetzt. Der Europapavillon am Gürtel wird zur temporären Drehscheibe für die Kreativszene und soll für kreative, ökologische und urbane Projekte genutzt werden. Das „WEST“ setzt auf Kreislaufwirtschaft im Modebereich und auf Nachhaltigkeit. Unterschiedliche AkteurInnen können sich im WEST präsentieren und austauschen. Es sind Ausstellungen, Workshops, Symposien, Talks und Festivitäten für die Öffentlichkeit geplant. Auch Gastronomie und Wohnen auf Zeit werden das WEST zu einem lebendigen Treffpunkt machen. Mehr Informationen unter www.west-space.at.
Das Konzept des WEST und des Koordinationsteams art:phalanx, das die Umsetzung betreut, wurden im Rahmen eines vom wohnfonds_wien durchgeführten InteressentInnenauswahlverfahrens ausgewählt. Ab September wird das WEST Schauplatz einer Zwischenpräsentation der IBA_Wien, der Internationalen Bauausstellung 2022. Die IBA_Wien beschäftigt sich mit der innovativen Weiterentwicklung des sozialen Wohnens. Dies sowohl im Neubau als auch in der Bestandsentwicklung, Mehr dazu unter: www.iba-wien.at.
Vom Spital zum Wohnquartier
Die Stadt Wien übertrug im Juni 2019 das Areal des ehemaligen Sophienspitals dem wohnfonds_wien für die weitere Projektentwicklung. Als Kompetenzzentrum für geförderte Wohnhaussanierung und geförderten Wohnungsneubau stellt der wohnfonds_wien mit seinen bewährten Vergabeverfahren Transparenz und eine hohe Qualität der Projekte sicher. Im August 2019 wurde ein öffentliches, mehrstufiges Wettbewerbsverfahren für die neuen Wohnprojekte gestartet. In einer 2. Stufe wurden nun die Kooperationspartner ermittelt, die bis Herbst 2020 umsetzungsreife Pläne ausarbeiten werden.