Strabag realisiert mit CAPE 10 ein modernes Sozial- und Gesundheitszentrum, das als Leuchtturmprojekt der Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft und Wirtschaft stehen wird. Der Bau nahe des Wiener Hauptbahnhofs im neuen Sonnwendviertel soll Raum für gesellschaftliche Randgruppen, Interaktionsflächen sowie einen Gesundheitscluster bieten.
„In dieses außergewöhnliche Bauvorhaben wollen wir als Baufirma die neuesten Methoden und Arbeitsweisen einbringen.Der Totalunternehmer-Vertrag eröffnet uns die Chance, mit Building Information Modelling (BIM 5D®) das Optimum von der Planung bis zum Bau herauszuholen, da wir alle dafür notwendigen Schnittstellen koordinieren können“, sagt Thomas Birtel, Vorstandsvorsitzender der Strabag SE.
Digitales Gebäudemodell mit allen Informationen gefüttert
Bei BIM 5D® geht es darum, das übliche 3D Modell um die Dimensionen Zeit/Prozesse (4D) und Material/Kosten (5D) anzureichern. Bei einem Bauprojekt sind viele unterschiedliche Gewerke und Subunternehmen beteiligt. Um das Modell mit allen notwendigen Informationen füttern zu können, bedarf es einer guten Koordination der Schnittstellen. „Für CAPE 10 haben wir einen Statiker gefunden, der unseren eigenen BIM 5D®-Bauteilkatalog für die Erstellung des Rohbaumodells verwendet hat. Im Bauteilkatalog haben wir nicht nur die geometrischen Daten einer Wand oder einer Säule hinterlegt, sondern auch Daten zur Bewehrung oder zur Güte des Betons und zwar in einer standardisierten Weise. So kann nun unser Baustellenteam optimal mit dem Rohbaumodell arbeiten“, erklärt Christian Reiter, BIM 5D®-Manager für CAPE 10.
Das vorliegende BIM 5D®-Modell wird ständig weiterentwickelt. Die Strabag-interne TGA-Abteilung (Technische Gebäudeausrüstung) führte am Rohbaumodell eine Prüfung der Leitungsführung durch; sie sorgte also dafür, dass für alle geplanten Leitungen die richtigen Auslässe vorgesehen sind – eine Auswertung, die im BIM 5D®-Modell selbst bei komplexen Bauvorhaben in kürzester Zeit durchgeführt werden kann. Ein solches Modell ist allerdings nicht nur während Planung und Bau von Nutzen, es kann auch in der Betriebsphase eingesetzt werden, wie etwa ein Strabag-Projekt für Siemens in der Schweiz zeigte.
Betonierungsarbeiten im Untergeschoss laufen auf Hochtouren
Auf der Baustelle CAPE 10 arbeiten derzeit 20 Schalungszimmerer und 15 Eisenbinder an den Betonierungsarbeiten für das Untergeschoss. Sofern das Wetter im Dezember mitspielt, könnten im Januar bereits die ersten Wände des Erdgeschosses aufgestellt werden. Die frühe Involvierung als Totalunternehmen ermöglichte übrigens auch die schnelle Lösung des Problems mit dem Untergrund: Da dieser nicht die nötige Tragfähigkeit aufwies, wurden in Zusammenarbeit mit einem Strabag-Team des Spezialtiefbaus 158 Rammpfähle versenkt, die nun ein solides Fundament für das CAPE 10 garantieren.