Frei nach dem Lied von Wolfgang Ambros: Unter dem Motto »Langsam wachs ma z’amm« entsteht auf einer der größten Baustellen Wiens das Projekt Carrée Atzgersdorf. Bei der Umsetzung des komplexen Bauvorhabens setzt STRABAG auf innovative Planungs- und Arbeitsmethoden.
In unmittelbarer Nähe zum Ortskern Atzgersdorf in 1230 Wien, südlich von Schönbrunn, werden auf aufgelassenen Gewerbegründen zehn einzelne Gebäude (Stadtbausteine) mit 517 Wohnungen (davon 173 Smart-Wohnungen), ein Kindergarten, zwei Ordinationen und fünf Geschäftslokale errichtet. Jede Wohnung verfügt über eigene Freiflächen (Garten, Loggia oder Balkon). In der Siedlung findet sich zudem eine Vielzahl an Grünbereichen und alle Hauseingänge sind vom zentral gelegenen Freiraum direkt oder auf kurzem Weg erreichbar. Die einzelnen Gebäude verbindet darüber hinaus eine gemeinsame Tiefgarage. Ein Gemeinschaftshaus mit aufwendiger Holzfassade bildet das Zentrum der Siedlung und soll den zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohnern als Treffpunkt dienen.
BIM und Lean Management
Zehn separate Baukörper zu errichten, von denen keiner dem anderen gleicht, sei »eine komplexe und spannende Herausforderung«, so STRABAG-Bauleiterin Lisa Kern. Hinzu kommt die Besonderheit von drei verschiedenen Auftraggeberinnen bzw. Auftraggebern mit je einem eigenen Architekturbüro (»Neue Heimat« mit Franz & Sue, Neues Leben mit illiz architektur und Heimbau mit g.o.y.a.). All diese Faktoren machen das Carrée Atzgersdorf zu einem außergewöhnlichen Projekt, das sich durch einzigartiges Flair und einen hohen Wiedererkennungswert auszeichnet.
Die Errichtung des Wohnbauprojekts steht unter dem Titel »Baustelle 4.0 – Prozessinnovation durch modellbasierte Taktplanung«. Dabei liegt der Fokus auf der digitalen Vernetzung auf Basis einer digital unterstützten Building-Information-Modeling-Planung (BIM). Ziel ist, eine Kombination von BIM und Lean Management mit praxistauglichen Anwendungen zu verbinden. Dies führt zu einer effizienteren und transparenteren Bauabwicklung. Durch den besseren Einsatz der Ressourcen wird das Personal entlastet und kann dadurch gezielter eingesetzt werden. Die modellbasierende Abrechnung befindet sich derzeit branchenweit noch in den Kinderschuhen, wird jedoch laufend durch die Erfahrung aus der Praxis aktualisiert und optimiert.
Prozessoptimierung auf der Baustelle
Digitalisierung in Form von mittels BIM visualisierten Modellen optimiert auch die tatsächlichen Prozesse auf der Baustelle. »Visualisierungen sind ein optimales Hilfsmittel zur Arbeitsvorbereitung, das auch sehr gerne von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf der Baustelle verwendet wird«, betont Kern. Um den immer komplexeren ökologischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Anforderungen gerecht zu werden, benötigt die Branche innovative und nachhaltige Ansätze. Vor diesem Hintergrund ist es von größter Bedeutung die Digitalisierung der Baubranche bis auf die Baustelle zu bringen, wie es bei dem zukunftsweisenden Projekt Carrée Atzgersdorf der Fall ist.