Mit der neuesten Version der BIM-Software Archicad will Graphisoft mit Prozessoptimierungen, integrierten Schnittstellen und Live-Anbindungen die Zusammenarbeit zwischen den Projektpartnern verbessern und erleichtern. Zu den Highlights zählen das neu entwickelte Werkzeug zur Schlitz- und Durchbruchplanung und das komplett überarbeite Stützen- und Trägerwerkzeug.
Seit vielen Jahren arbeiten die Archicad-Programmierer eng mit Anwendern zusammen, um die Arbeitsprozesse im Planungsalltag zu vereinfachen und zu verbessern. Auch in Archicad 23 kommt diese Partnerschaft an vielen Stellen zum Tragen – so zum Beispiel in nützlichen Features wie der Exposé-Ansicht oder der grafischen Vorschau von Tabs. »Wir schaffen mit der neuen Version eine weiter optimierte Datengrundlage. Nicht nur für komplexere Geometrien, sondern auch auf der Informationsebene stellen wir damit als Architekten die besten Modelldaten zur Verfügung, die es auf dem Markt gibt. Das ermöglicht allen, die am Planungsprozess beteiligt sind, diese Daten wirklich zu nutzen«, erklärt Sirri El Jundi von JSB Architekten aus Stuttgart, die die Software in der Beta-Version bereits umfassend testen konnten. Hinzu kommt die IFC4-Zertifizierung für Open BIM. Damit können Informationen noch vielseitiger vergeben und in zahlreiche andere Systeme überführt werden. IFC4 führt erstmals den so genannten Reference View zur übergreifenden Koordination der Gewerke Architektur, Tragwerksplanung und Haustechnik ein, in dem das jeweilige Modell als nicht bearbeitbare Referenz übergeben wird.
Neu in Archicad 23
Archicad 23 verfügt über ein komplett neues Werkzeug für Schlitze und Öffnungen. Mit dem Tool übernimmt der Architekt die komplette Schlitz- und Durchbruchplanung des TGA-Fachplaners direkt in seine BIM-Planung. Die Vorschläge des Fachplaners werden als reale Öffnungen ins Modell eingefügt. Das spart den bisher üblichen, hohen Zeichenaufwand, denn zeitintensives manuelles Nachmodellieren von Schlitzen und Öffnungen entfällt.
Auch das bisherige Stützen- und Trägerwerkzeug ist komplett überarbeitet und erweitert worden. Das Werkzeug ermöglicht die Modellierung von Stahlbetonfertigteilen, von Stahlträgern, Stahlstützen, Holzkonstruktionen sowie komplexen Stützenformen und -querschnitten. Dabei werden Balken und Träger je nach Höhenlage unterschiedlich dargestellt.
Premiere in Wien
Die deutschsprachige Premiere feiert Archicad 23 Ende Juni in Wien bei einem großen Launch-Event des Graphisoft-Partners A-Null Bausoftware in der Eventlocation »Reaktor« in Wien-Hernals. Neben der Präsentation der Software gab es auch ein interessantes Rahmenprogramm. Florian Lohberger, BIM Manager der VAMED AG, lieferte einen Einblick in den BIM-Workflow und Einsatz von innovativer Planungs-Software anhand internationaler Krankenhaus-Projekte. Bernhard Binder, Leiter der Schulungsabteilung der A-Null, zeigte gemeinsam mit Christina Zeilinger, Trainerin bei A-Null, im Rahmen einer Live-Demo die wichtigsten Funktionen, wie das neu entwickelte Öffnungswerkzeug.
Drei neue Live-Anbindungen
Für einen durchgängigen digitalen Workflow kommen in Archicad 23 drei neue Live-Anbindungen hinzu:
1. Echtzeit-Rendering: bis zur letzten Sekunde vor einer Präsentation in seinem BIM-Modell arbeiten, direkt per Live-Connection in Twinmotion übertragen und dort in Echtzeit rendern.
2. Überarbeitete Solibri-Live-Schnittstelle: Das neue Solibri-IFC-Interface erkennt und sendet nur noch die Elemente zum Check an den Modellchecker Solibri, die im Gebäudemodell nach der letzten Kollisionsprüfung verändert wurden.
3. Erweiterte dRofus-Live-Anbindung: Dank der direkten Anbindung an die dRofus-Datenbank können Architekten und Planer nun Planungsregeln sammeln und bearbeiten.