In der Rubrik »Fragen an die Politik« haben Vertreter der Bau- und Immobilienwirtschaft die Möglichkeit, konkrete Fragen an Spitzenpolitiker zu richten. In der aktuellen Ausgabe kommt die Frage von Christian Klinger, Eigentümer und Geschäftsführer Internorm. Gerichtet wurde sie an Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger.
Christian Klinger, Eigentümer und Geschäftsführer Internorm
»Die thermische Sanierung ist im privaten Wohnbau in Österreich seit Jahren rückläufig. Im Februar dieses Jahres wurde die Förderungsaktion ›Sanierungsscheck 2018‹ beendet. Diese war allerdings nicht attraktiv genug, da der hohe bürokratische Aufwand in keinerlei Relation zur Förderungshöhe stand.
Dadurch verliefen auch die Anreize zur Verbesserung des Klimaschutzes im Sande, denn der Gebäudebereich ist für einen wesentlichen Anteil am Energieverbrauch und an CO2-Emissionen verantwortlich. Andere Länder wie Italien oder Deutschland haben vorgemacht, wie gezielte und lösungsorientierte Anreizsysteme die thermische Sanierung im privaten Wohnbau tatsächlich ankurbeln.
Sind in Österreich neue Förderungen bzw. eine Überarbeitung der aktuellen geplant?«
Elisabeth Köstinger, Nachhaltigkeitsministerin
»Die Aktion des Sanierungsschecks ist 2018 einer im Detail doch relevanten Änderung unterzogen worden. Zum einen wurde der ›Raus aus dem Öl‹-Bonus als neues Element verankert, um den Ausstieg aus den rund 600.000 Ölheizungen, die es in Österreich gibt, zu beschleunigen. Dieser Bonus von bis zu 5.000 Euro war verknüpft mit zumindest einer weiteren Sanierungsmaßnahme. Diese Neuausrichtung kann, nachdem nun die Abschlusszahlen der Aktion vorliegen, durchaus als sehr erfolgreich bezeichnet werden.
Mehr als 8.000 Anträge wurden für den Sanierungsscheck eingereicht, mehr als 6.500 davon wurden schon genehmigt, das Gesamtvolumen von 42,5 Mio. Euro wurde voll ausgeschöpft. Für die Neuauflage des Sanierungsschecks 2019 wurden erneut einige Anpassungen vorgenommen, die Teilsanierungen bzw. Einzelmaßnahmen weiter erleichtern sollen. Für viele Menschen ist es leichter, Teilsanierungen Schritt für Schritt durchzuführen und nicht eine aufwendige Gesamtsanierung auf einen Schlag. Diesem Bedürfnis kommen wir mit unseren Anpassungen entgegen.«