Mit gezielten Akquisitionen und einem starken organischen Wachstum hat Baumit 2018 erstmals die Umsatzmilliarde überschritten. Für die größten Verkaufserfolge sorgten ein neuer Fassadenputz und gesunde Innenputze und -farben. In Zukunft will Baumit auch im Straßenbau stärker mitmischen. Als Testmarkt dient Österreich.
Zwei Jahre hat Baumit an der Milliardengrenze nur gekratzt, 2018 ist die magische Marke endlich gefallen, und das gleich recht deutlich. 1,19 Milliarden Euro bedeuten ein sattes Umsatzplus von 25 %. Dafür verantwortlich ist sowohl ein kräftiges organisches Wachstum als auch die eine oder andere Akquisition. »Mit dem Kauf des Fassadengeschäftes des französisch-belgischen Baustoffherstellers Cantillana im Mai 2018 haben wir einen strategisch wichtigen Expansionsschritt gesetzt«, erklärt Robert Schmid, Geschäftsführer der Baumit Beteiligungen.
Damit verfügt Baumit nicht nur über ein umfassendes Distributionsnetz sowie erstmals über einen Produktionsstandort in Frankreich. Im Juni 2018 erwarb Baumit zudem in Deutschland 100 % der Anteile an der Produktionsgesellschaft Krusemark Edelputz in Mühlheim/Main sowie 100 % an der Vertriebsgesellschaft Schaefer Krusemark in Dietz. Insgesamt hat Baumit International im abgelaufenen Jahr 84 Millionen Euro in die Erschließung neuer Märkte und Kapazitätserweiterungen gesteckt. Das ist ein Plus gegenüber 2017 von satten 75 %.
Einen wesentlichen Beitrag zum Rekordumsatz lieferte auch der Anfang 2018 eingeführte StarTop Fassadenputz, der das Absatzziel bis zum Jahresende um ein Drittel übertreffen konnte. StarTop ist mit einem neuen Füllstoff ausgestattet, der wie eine Koralle über eine sehr große Oberfläche und damit über viele Poren und Vertiefungen verfügt. »Diese bewirken eine besonders schnelle und großzügige Verteilung aufliegender Feuchtigkeit«, erklärt Schmid.
Baumit in Österreich
Das Österreich-Geschäft stand 2018 ganz im Zeichen der Integration der Wietersdorfer Baustoff-Sparte, die 2019 abgeschlossen wird. Die Standorte in Wopfing, Peggau, Wieterdorf und Klagenfurt wurden in der Baumit GmbH zusammengefasst. Die erzielte gleich im ersten Geschäftsjahr einen Umsatz von 251 Millionen Euro und lag damit »deutlich über der Planzahl«, wie Geschäftsführer Georg Bursik berichtet.
Neuer und alter Fokus
Neben dem klassischen Hochbaubereich hat Baumit jetzt auch den Straßenbau und Infrastrukturbereich ins Visier genommen. Bereits seit zehn Jahren verbindet man mit der sogenannten »halbstarren Decke« die Standfestigkeit und den Verschleißwiderstand von Beton mit der Fugenlosigkeit von Asphalt. Diese Decke besteht aus einer Kombination aus Asphalt und dem Baumit Bitucem, einem speziellen Hochleistungsverfüllmörtel, die in Hohlräume des Asphaltgerüstes verfüllt werden. Auf diesen Erfahrungen aufbauend hat Baumit weitere Schnellmörtel und Betone für den Straßenbau entwickelt.
Die beiden Mörtel Speed InfraFix und Speed InfraFill versprechen extrem schnelle Festigkeitsentwicklung (befahrbar nach zwei Stunden), gepaart mit hoher Endfestigkeit, Frost- und Tausalzbeständigkeit sowie eine einfache Verarbeitung. Wie bei anderen Baumit-Innovationen auch dient Österreich als Testmarkt. »Sollten sich die Produkte als Erfolg erweisen, gehen wir damit natürlich auch in die anderen Baumit-Länder«, kündigt Schmid an.
Der Fokus wird aber auch in Zukunft auf »Healthy Living« liegen. Dass diese Strategie richtig ist, zeigen die markanten Zuwachsraten bei gesunden Baustoffen wie der Divina-Innenfarbe (+200 %), der Wandfarbe IonitColor (+115 %) oder auch die mineralische Spachtelmasse KlimaGlätte (+27 %).