Oberösterreich geht neue Wege. In vier Städten sollen sogenannte Zentrumszonen den Verkehr beruhigen und die Innenstädte beleben. Das Besondere daran: Fußgänger, Rad- und Autofahrer werden auf ein Niveau gebracht.
Shared Space« nennt sich die Planungsphilosophie, die dem Motto folgt: »Unsicherheit schafft Sicherheit«. Darunter verstehen die Stadt- und Verkehrsplaner den weitgehenden Verzicht auf eine klare, bauliche Gestaltung, Verkehrszeichen und zusätzliche Regelungen. Die theoretischen Folgen sind eine eindeutige Kommunikation der Verkehrsteilnehmer untereinander sowie ein vorhersehbareres Verhalten im Straßenverkehr. Positive Erfahrungen mit dieser Art der Verkehrsberuhigung hat man in Deutschland, Dänemark, Holland und Belgien gemacht. Erfunden haben’s die Schweizer. Dort wurde bereits 1995 ein erstes Pilotprojekt eingerichtet, das als Alternativmodell zu Fußgängerzonen »dem Fußgängerverkehr unter angepasster Zulassung des motorisierten Verkehrs das Flanieren in attraktiven Geschäftsumgebungen« ermöglichen sollte. Seit 2002 sind diese speziellen Mischformen aus Fußgängerzonen und Straßenverkehr in der StVo verankert.
In Oberösterreich nennt man das Ganze Zentrumszone und testet das neue Konzept vorerst einmal in Linz, Ottensheim, Unterach am Attersee und Freistadt. Ziel ist es, neben der Verkehrsberuhigung durch das freundliche Miteinander für eine Reanimierung der vor sich hin sterbenden Innenstädte zu sorgen. Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit in den Zentrumszonen wird 20 km/h betragen, andere Einschränkungen des Fließverkehrs wird es nicht geben. Halten ist generell erlaubt, Parken nur an den markierten Stellen. Gespielt werden darf auf der Straße nicht – denn sonst wäre es ja eine Wohnstraße.