Vor 130 Jahren gründeten die Pioniere Emil Dierzer Ritter von Traunthal und Adolf Hofmann das Zementwerk in Kirchdorf an der Krems. Das traditionelle Familenunternehmen wurde seitdem nicht nur zum Vorreiter in Sachen nachhaltiger und umweltfreundlicher Zementproduktion, sondern auch zum Herzstück einer mittlerweile international erfolgreichen Baustoffgruppe.
Die Geschichte des Zementwerks beginnt eigentlich schon Anfang der 1880er-Jahre, als die beiden Gründer im Zuge der Errichtung der Kremstalbahn auf geeignete Kalkvorkommen stoßen. Nicht zuletzt um die neue Bahn auszulasten, wurde der Bau eines Zementwerks direkt am Kirchdorfer Bahnhof angesucht und binnen kürzester Zeit genehmigt. Am 24. Juli 1888 wurde das »Portland-Cementwerk Kirchdorf, Hofmann & Comp.« schließlich in das Handelsregister eingetragen und die Produktion daraufhin mit einer Belegschaft von 244 Mitarbeitern gestartet.
Seitdem ziehen sich der Pioniergeist und das lokale Verantwortungsbewusstsein der Gründerväter wie ein roter Faden durch die Unternehmensgeschichte: Von der Elektrifizierung der Region mit dem Kraftwerk Steyrdurchbruch vor über 100 Jahren bis hin zur Errichtung einer Fernwärmeversorgung für umliegende Haushalte war und ist man dem Puls der Zeit immer wieder voraus. So wurden die Staubemissionen bereits 1958 durch Elektrofilter nahezu vollständig eliminiert. Statt Kohle wurde Gas eingesetzt und Kirchdorf mit Fernwärme versorgt. 1997 wurde der weltweit erste Pilot-Katalysator in der Zementindustrie in Betrieb genommen. Als logische weitere Schritte wurden in den Jahren darauf besondere Maßnahmen speziell im Hinblick auf Schadstoffausstoß und Luftreinhaltung gesetzt.
Im Jahr 2016 schrieb das Zementwerk erneut Geschichte: Die weltweit einzigartige DeCONOx-Anlage zur industriellen Abluftreinigung & Wärmerückgewinnung nahm ihren Betrieb auf und setzte neue Standards in der Zementherstellung in aller Welt. Die erzeugte Energie aus der Abwärme wird zu 100 % in das örtliche Fernwärmenetz eingespeist und versorgt das ganze Jahr hindurch über 800 Haushalte. Das entspricht etwa einem Fünftel des gesamten Kirchdorfer Fernwärmebedarfs.