Mit den „BAUTECH Talks“ startet die Österreichische Bautechnik Vereinigung (öbv) am 19. November im Tech Gate in Wien eine neue Veranstaltungsreihe. Hauptaugenmerk wird auf der Relevanz technischer Aspekte des Bauens für die Gesellschaft liegen. Bei der ersten Veranstaltung spricht der deutsche Stararchitekt Werner Sobek über das Thema „Hochbau auf Zeit“.
„Die technischen Aspekte des Bauens haben enorme Auswirkungen, weit über die eigentliche Errichtung der Gebäude selbst. Dafür wollen wir mehr Bewusstsein schaffen“, erklärt Michael Pauser, Geschäftsführer der Österreichischen Bautechnik Vereinigung, warum dieses Veranstaltungsformat ins Leben gerufen wurde. Von nun an wird jedes Jahr ein renommierter Architekt, Planer, Bauherr oder Ausführender im Rahmen der „BAUTECH Talks“ eingeladen, um über eines seiner internationalen Projekte zu sprechen. Die Vorträge sollen einer breiteren Öffentlichkeit näher bringen, welche innovativen technischen Lösungen für solche Leuchtturmprojekte entscheidend sind. In einer Podiumsdiskussion geht es anschließend darum, das Gehörte einzuordnen und kontroversielle Standpunkte zu diskutieren.
Projekt Urban Mining and Recycling Unit
Als erstes Projekt stellt Prof. Dr. Werner Sobek in einem Vortrag die Urban Mining and Recycling (UMAR) Unit vor. (http://nest-umar.net) Das ist ein Wohnmodul, das Anfang 2018 in eine der Etagen der experimentellen NEST Plattform am Campus der schweizerischen Material- und Prüfanstalt (Empa) in Dübendorf bei Zürich eingebaut wurde. Die Bauingenieure, Planer und Architekten Werner Sobek, Dirk E. Hebel und Felix Heisel wollen damit zeigen, dass der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen weder ansprechende Architektur ausschließt noch unökonomisch ist.
Recycelte Städte?
Die zentrale Herausforderung des Projekts ist die Vorgabe, dass alle eingesetzten Baumaterialien wiederverwendbar, recycling-fähig oder kompostierbar sein müssen. Es soll dabei ein geschlossener Kreislauf entstehen, bei dem kein noch so kleines Element des Gebäudes entsorgt werden muss. Die dahinterliegende Idee: Materialien werden für ein Gebäude lediglich „ausgeliehen“ und nach dem Ende von dessen Lebenszyklus für andere Bauvorhaben wieder nutzbar.
Podiumsdiskussion mit Roman Rafreider
Diesen revolutionären Ansatz werden anschließend die Teilnehmer einer Podiumsdiskussion unter Leitung des ORF-Journalisten und ZIB 20-Anchorman Roman Rafreider diskutieren. STRABAG-Vorstand Peter Krammer ist etwa der Meinung, dass sich durch solche Ansätze die Nutzungszyklen von Gebäuden wesentlich verkürzen werden, BIG-Geschäftsführer Wolfgang Gleissner sieht darin eine mögliche Antwort auf den zunehmend knapper werdenden Wohnraum und SWIETELSKY-Geschäftsführer Karl Weidlinger hinterfragt die Machbarkeit solcher Projekte in großem Stil. Man darf auf eine lebhafte Diskussion gespannt sein.
Das Programm
Wann: 19.11.2018, Techgate Vienna
14:45 Hochbau auf Zeit - umsetzbar oder reine Theorie? - Prof. Dr. Werner Sobek, Werner Sobek Stuttgart AG
15:30 Podiumsdiskussion
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Mag. Roman Rafreider - Podiumsleitung, ORF
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DI Wolfgang Gleissner, BIG-Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H.
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Dr. Peter Krammer, STRABAG SE
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Prof. Dr. Werner Sobek, Werner Sobek Stuttgart AG
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DI Karl Weidinger, SWIETELSKY Baugesm.b.H
16:30 Fingerfood & Kaffee
Alle Infos zum Event gibt es HIER
Über Werner Sobek
Der 1953 in Aalen geborene Bauingenieur und Architekt steht wie kaum ein anderer für eine Baukultur, die Verantwortung übernimmt. Sobek ist ordentlicher Professor an der Universität Stuttgart und Leiter des Instituts für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren. Außerdem ist der 65-Jährige Inhaber der Firmengruppe Werner Sobek, die weltweit Büros mit insgesamt 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterhält und maßgeblich an Großprojekten wie dem Etihad Museum in Dubai, dem Mercedes-Benz Museum in Stuttgart oder der Expo 2017 in Astana beteiligt ist.