Zwei in Frankreich gebaute Tunnelbohrer arbeiten sich ab sofort durch das Semmering-Massiv. Ihre Mission: das neun Kilometer lange Massiv zwischen Fröschnitzgraben und Gloggnitz.
Wo sich auf anderen Baustellen und Zugängen des Semmering-Basistunnels dutzende Arbeiter in Handarbeit in die Tiefe des Berges sprengen, fräsen und bohren, erhalten die Tunnelbauer im mittleren Abschnitt ab sofort maschinelle Unterstützung: Zwei 120 Meter lange und 2.500 Tonnen schwere Maschinen – je eine pro Tunnelröhre – fressen sich beim Semmering-Basistunnel vom Fröschnitzgraben rund neun Kilometer in Richtung Gloggnitz durch den Berg.
Der Großteil des 27 Kilometer langen Bahntunnels sowie alle Zugänge werden »in Handarbeit« im klassischen Bagger- und Sprengvortrieb errichtet. Die Geologie entscheidet, wo Tunnelbohrmaschinen zum Einsatz kommen können. Beim Semmering-Basistunnel ist das in rund einem Drittel des Tunnels der Fall.
Die Maschinen wurden in Frankreich gebaut und legen vor ihrem Einsatz eine 1.000 Kilometer lange Reise per Schiff und Lkw zurück. Aus Platzgründen werden die beiden Bohrer hintereinander in Einzelteilen angeliefert und 400 Meter unter der Erde zusammengebaut. Die Bohrer tragen in Anlehnung an den großen Meister-Ingenieur der Semmering-Bergstrecke Carl Ritter von Ghega die Namen Carl & Ghega.
Bauprojekte Südstrecke
Aktuell arbeiten im Auftrag der ÖBB Infrastruktur AG rund 5.000 Menschen an mehr als 100 großen und kleinen Projekten entlang der Südstrecke. Dabei werden 200 Kilometer Bahnlinie modernisiert, 170 Kilometer neu gebaut. 80 km neue Tunnel und 150 neue Brücken errichtet.