Die Jubiläumsausgabe der Mawev-Show war ein voller Erfolg. Darüber sind sich Messe Graz, Mawev-Verband und der Großteil der Aussteller einig. Die Stimmung ist so gut wie lange nicht mehr. Einige Herstellern sehen sich nach dem unerwartet positiven Verlauf der Messe jetzt sogar mit »Luxusproblemen« konfrontiert, mit denen noch vor kurzer Zeit niemand gerechnet hätte.
Im Vorfeld der zehnten Auflage der Mawev-Show war durchaus auch eine leichte Verunsicherung spürbar. Zahlreiche prominente Namen, glänzten mit Abwesenheit, darunter Branchengrößen wie Liebherr, Rubble Master oder Doka. Mit St. Pölten-Wörth gab es eine neue Location, die aufgrund der weiteren Anreise eventuell Besucher aus den westlichen Bundesländern abschrecken könnte. Dazu kam ein Kälteeinbruch, bei dem man selbst den sprichwörtlichen Hund nicht gerne vor die Tür jagt. Nach vier Messetagen hat sich aber gezeigt, dass die Bedenken unbegründet und die Jubiläumsmesse ein voller Erfolg, für einige Aussteller sogar der erfolgreichste Messeauftritt der Geschichte war.
Insgesamt trotzten über 26.000 Interessierte den teils widrigen Wetterbedingungen und strömten auf das 200.000 m2 umfassende Gelände. Damit kamen zwar etwas weniger Besucher als 2015 in das um fast 50 % größere Gelände als in Enns, die Qualität der Besucher wurde aber durch die Bank als besser beurteilt. Das lässt sich auch leicht dadurch erklären, dass erstmals Eintritt verlangt wurde, weshalb zahlreiche Freizeitbesucher fehlten. »Dass wir dadurch fast ausschließlich Fachbesucher begrüßen durften, wurde von den Ausstellern sehr wohlwollend zur Kenntnis genommen«, freut sich Mawev-Generalsekretär Siegfried Sedlacek.
Generell reiche das Feedback der Aussteller »von sehr zufrieden bis euphorisch«. Das lag nicht zuletzt daran, dass das Bespielen der Außenflächen dieses Mal besser funktionierte, als das teilweise in der Vergangenheit der Fall war. Offiziell müssen die Aussteller im Freigelände zumindest 50 % ihrer Fläche für Demonstrationen und Proben zur Verfügung stellen. Bei der letzten Mawev wurden noch vielerorts die zahlreichen Trittbrettfahrer kritisiert, die selbst kaum in Demonstrationsflächen investierten, aber von den Besucherströmen profitierten, für die die spektakulären Shows einiger engagierter Aussteller sorgten. Dieses Phänomen konnte zwar auch in diesem Jahr nicht gänzlich beseitigt, aber zumindest deutlich reduziert werden. Ein Highlight der Show war demnach auch die LKW-Teststrecke. Fahrer wie Maschinen konnten auf anspruchsvollem Gelände ihr Können unter Beweis stellen, was auch für Begeisterung bei den Zusehern sorgte.
Viel positives Feedback heimste die Messe Graz für das Gelände selbst ein, sowohl für die Größe als auch den Zustand der Ausstellungsfläche. »Die zehnte Mawev-Show war ein voller Erfolg. Zum Jubiläum hat die Mawev einmal mehr ihre Berechtigung und ihren hohen Stellenwert unter Beweis gestellt«, ist Sedlacek überzeugt, der auf eine Neuauflage mit der Messe Graz in St. Pölten in drei Jahren hofft. Dass auch zahlreiche Spontangeschäfte auf der Mawev abgeschlossen wurden, rundet das positive Bild zusätzlich ab.
Ausstellerstimmen
Der positiven Einschätzung folgen auch die Aussteller. Selbst der bekannt kritische Geschäftsführer von Kuhn Baumaschinen, Stefan Kuhn, zeigt sich mit dem Messeverlauf sehr zufrieden. »Wir konnten viel gutes Fachpublikum begrüßen. Und es hat sich gezeigt, dass die Stimmung bei den Kunden gut ist, was auch zu dem einen oder anderen erfolgreichen Vertragsabschluss geführt hat.«
Ein positives Fazit zieht auch Christian Chudoba, Geschäftsführer von Wacker Neuson Österreich. »Für uns als österreichischer Hersteller ist die Mawev natürlich Pflicht. Deshalb freue ich mich umso mehr, dass die Mawev für uns ein voller Erfolg war.« Auch heuer lag besonderes Augenmerk auf Maschinen von Wacker Neuson, die in Österreich gefertigt werden. Im Rahmen der Kampagne »I am from Austria« wurden Bagger und Dumper mit rot-weiß-rot lackierten Mulden und Löffeln ausgestellt. »Damit konnten alle Kunden auf den ersten Blick sehen, dass alle unsere Bagger und Dumper in unserem Wacker-Neuson-Werk in Hörsching bei Linz entwickelt und gefertigt werden«, erklärt Chudoba. »Sie stehen für Qualität und Zuverlässigkeit. Das wissen unsere Kunden zu schätzen.«
Großer Andrang herrschte auch bei den Live-Demonstrationen am Wacker-Neuson-Stand. Dabei standen neben den dieselbetriebenen vor allem auch die emissionsfreien Antriebe im Fokus des Interesses. »Gerade im Bereich unserer emissionsfreien Maschinen war die Messe ideal, um Berührungsängste gegenüber batteriebetriebenen Maschinen abzubauen. Denn wer sie im Einsatz erlebt hat, stellt schnell fest, dass sie konventionellen Maschinen der gleichen Klasse in nichts nachstehen – und teilweise sogar überlegen sind«, ist Chudoba überzeugt. Hoch zufrieden fällt auch das Urteil von Friedrich Mozelt, Vorsitzender der Geschäftsführung von Zeppelin Österreich, aus.
»Die Messe Graz hat das Gelände toll präpariert, vor allem wenn man an die Wetterkapriolen in den Tagen und Wochen davor denkt«, spart Mozelt nicht mit Lob für den Veranstalter. Auch mit dem Besucheransturm war Mozelt mehr als zufrieden. »Unser Zelt war fast durchgängig voll belegt.« Inhaltlich wurde die Messe vor allem dahingehend genutzt, den Kunden neue Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren. Fast 60 Maschinen konnten die Besucher bestaunen. Großen Anklang fand naturgemäß die neueste Kettenbagger-Generation von Caterpillar. Besonders erfreulich war für Mozelt, dass viele Verkaufsabschlüsse direkt auf der Messe getätigt wurden.
»Unsere Erwartungen hinsichtlich der verkauften Geräte wurden weit übertroffen Da können jetzt sogar kleinere Probleme mit Lieferzeiten auf uns zukommen«, lacht Mozelt über dieses »Luxusproblem«. Neben den Kettenbaggern gingen auch einige Schäfer-Lader und Thwaites-Dumper über den Ladentisch. »Man sieht, dass der Kunde dieses One-Stop-Shop-Prinzip annimmt«, freut sich Mozelt, der auch abseits der Messe mit dem Geschäft sehr zufrieden ist. »Der Start ins neue Jahr hat bereits sehr gut begonnen und wurde durch die Mawev erfolgreich fortgesetzt!«