Die Mawev wird auch heuer wieder eine Show der Superlative werden. Mehr als 250 Aussteller mit über 1000 Maschinen werden die Besucher wieder in Scharen anlocken und viele Augen zum Leuchten bringen. Es gibt aber auch kritische Stimmen, die eine klare Positionierung vermissen und den Zeitpunkt nur ein Jahr vor der Bauma kritisieren.
Bei ihrer 10. Auflage beschreitet die Mawev-Show völlig neue Wege. Nach Jahren in Kottingbrunn und zuletzt am Ennshafen wird die Jubiläumsveranstaltung erstmals in St. Pölten über die Bühne gehen. Die Veranstalter Messe Graz und der Verband der österreichischen Baumaschinenhändler erwarten nichts weniger als eine Show der Superlative. Immerhin sind seitens der Messe Graz seit drei Jahren ein Projektleiter, zwei Assistenten und ein Techniker im Einsatz, um Österreichs aktuell größte Baustelle im Ausmaß von immerhin 185 Einfamilienhäusern fit für die mehr als 250 Aussteller mit ihrem schweren Gerät zu machen. Trotz all dieser Anstrengungen fällt aber auch heuer wieder auf, dass einige namhafte Hersteller und Händler der Mawev die kalte Schulter zeigen.
Liebherr zieht es auch heuer wieder vor, gemeinsam mit Mercedes und Trimble eine eigene Rooadshow auf die Beine zu stellen. Eine Rückkehr in den Schoß der Mawev stand laut Geschäftsführer Otto Singer nie im Raum. »Auf einer Messe ist man als Aussteller immer einer von vielen, bei unserer Roadshow können sich die Besucher ganz auf unsere Produkte und die unserer Partner konzentrieren«, erklärt Singer. Gerade mit der steigenden Komplexität durch die Digitalisierung und Industrie 4.0 brauche es ein Mehr an Informationen für Kunden. Zudem sieht Singer in einer klassischen Messe knapp ein Jahr vor der Bauma in München nur wenig Sinn.
Auch der Linzer Weltmarktführer bei mobilen Brechern für die Recycling- und Natursteinindustrie Rubble Master glänzt zum zweiten Mal in Folge mit Abwesenheit. CEO Gerald Hanisch kritisiert vor allem, dass es die Mawev verabsäumt hätte, sich in Richtung Osten zu positionieren. Außerdem hätte er in der Mawev früher einen wichtigen Socialising-Event gesehen, mittlerweile »kommen die Kunden aber zu uns«. Auch Huppenkothen-Geschäftsführer Wolfgang Rigo setzt lieber auf eigene Kundenevents. »Wir wenden uns mit jährlich fünf Hausmessen an fünf Standorten direkt an unsere Kunden.« Die Mawev ist für Rigo, der nur noch die Bauma als Pflichtprogramm ansieht, außerdem »zu klein und zu regional«.
Nach wie vor die wichtigste Messe
Aber natürlich hat auch die Mawev-Medaille zwei Seiten, gibt es auch langjährige treue Kunden, die wie Friedrich Mozelt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Zeppelin Österreich, in der Mawev einen »wichtigen Impulsgeber im laufenden Geschäftsjahr« sehen. Seine Erwartungen an die Messe: »Wir hoffen natürlich auf gute Gespräche mit unseren Kunden und wollen die Vorteile unserer neuen Produkte attraktiv präsentieren, dass auch Kaufverträge daraus resultieren.« Für Christian Chudoba, Geschäftsführer Wacker Neuson Österreich, ist die Mawev »für uns in Österreich die wichtigste Messe, da unsere Kunden hier die gesamte Innovationskraft und Programmbreite von Wacker Neuson hautnah erleben können«. Gleichzeitig biete die Messe ein ideales Forum für das Knüpfen neuer Kontakte und die Pflege bestehender Kundenbeziehungen. Und auch für Kohlschein-Geschäftsführer Stefan Jonke ist die Mawev die ideale Plattform, um »uns selbst als Firma und unsere ganze Kobelco-Produktreihe zu präsentieren«.
Und tatsächlich hat die Mawev 2018 das Potenzial, für jede Menge Furore zu sorgen. Das Veranstaltungsgelände umfasst gesamt immerhin 200.000 m² und wird mehr als 1.000 Baumaschinen und Baufahrzeuge beherbergen. Das Messegelände ist vier Kilometer von der A1 Ausfahrt St. Pölten Süd entfernt, über eine ampelgeregelte Zufahrt erreichbar und verfügt über ausreichend Parkplätze. Bei Anfahrt mit der Eisenbahn stehen Shuttle-Busse zur Verfügung.
Zwar ist die Mawev in erster Linie eine Messe. »Doch Baumaschinen werden geschaffen, um zu arbeiten. Und das können und sollen sie auf der Mawev Show auch tun«, erklärt Mawev-Obmann Gerhard Egger. Unzählige LKWs, Baumaschinen und Gerätschäften werden zum Testen zur Verfügung stehen. »So kann das Fachpublikum die unterschiedlichsten Modelle bei der Arbeit sehen und auf ihre Zwecke prüfen«, sagt Egger. Die mehr als 250 Aussteller aus dem In- und Ausland decken sämtliche Branchen der Bauwirtschaft ab: Neben Baumaschinen, Baufahrzeugen, Bau- und Transportgeräten für den Hoch-, Tief- und Straßenbau sind auch Vertreter von Maschinen-, Geräte- und Fahrzeugzubehör vor Ort. Es finden sich die wichtigsten bautechnischen Einrichtungen ebenso wie Schalungen, Gerüstung, Kräne, Geländestapler, Sieb- und Brechanlagen, Bauschuttrecycling und Entsorgungs- bzw. Deponietechnik. Auch in der zehnten Auflage spielen die Kommunen natürlich eine wichtige Rolle, weshalb auch ein Schwerpunkt auf die Straßen- und Freiflächenplanung mit Augenmerk auf Vermessung, Gestaltung, Ausrüstung, Erhaltung, Pflege und Winterdienst gelegt wird.
Ein Streifzug durch die Messehighlights
Zeppelin
Zeppelin zeigt auf der Mawev drei Caterpillar-Kettenbagger der nächsten Generation in der Klasse größer 20 Tonnen. Die völlig neu entwickelten Typen 320GC, 320 und 323 erhöhen im Vergleich zu früheren Modellen die Betriebseffizienz, reduzieren den Kraftstoffverbrauch und die Wartungskosten und verbessern den Komfort für den Fahrer. Nach dem Erfolg der 300er-Serie stellt Caterpillar seine komplette Hydraulikbagger-Plattform neu auf. Sie basiert auf weniger unterschiedlichen Teilen und ermöglicht dadurch unter anderem auch die umfangreiche Serienausstattung der neuen Bagger.
Kobelco
Ein Highlight am Kohlschein-Stand wird zweifellos der Kobelco Hybridbagger SK201H LC sein.Außerdem wird erstmals eine neue Sieb- und Brechanlage von Finlay einem breiten österreichischen Publikum präsentiert.
Wacker Neuson
Am Stand von Wacker Neuson werden alternative Antrieb eine große Rolle spielen und dabei vor allem die Zero-emission-Serie. Die emissionsfreien Lösungen versprechen besonderen Bediener- und Umweltschutz ohne Einbußen in der Leistung. Die Serie umfasst zwei Akkustampfer, den dual power-Bagger, einen elektrisch betriebenen Kettendumper sowie einen Elektro-Radlader von Kramer.
Komats
Highlight am Stand von Kuhn Baumaschinen wird neben den verschiedenen Hybridbaggern vor allem das Thema intelligente Maschinensteuerung sein. Durch diese muss das Personal nicht mehr ständig das aktuelle Oberflächenprofil prüften. Dadurch müssen sich deutlich weniger Menschen in unmittelbarer Umgebung der Maschine aufhalten, was die Sicherheit auf der Baustelle erheblich steigert
Trimble
Auch bei Trimble dreht sich traditionell alles um das Thema Maschinensteuerung. Bei der Mawev wird erstmals in Österreich das von Grund auf neu entwickelte Earthworks Grade Control System für Bagger und Planierraupen gezeigt, das Fahrern jeden Qualifikationsniveaus die Möglichkeit geben soll, schneller und produktiver denn je zu arbeiten. Außerdem wird das Tablet T10 vorgestellt, eine robuste und hochleistungsfähige Datenverarbeitungsplattform, die die für Baustellen wichtigen Vorteile einer hohen Rechenleistung und eines großen Displays miteinander verbindet
Peri
Zum zweiten Mal bei der Mawev mit dabei ist Schalungsspezialist Peri. Dabei will Peri zeigen, dass man nicht nur Schalungs- und Gerüstlösungen für Großbaustellen im Portfolio hat, sondern auch die passenden Geräte für kleinere Projekte, darunter etwa das Fassadengerüst Peri Up Easy, die universell einsetzbare Leichtschalung Duo, tragfähige Stützen für Neubau und Sanierung und Sicherheitslösungen für schnelles Arbeiten.
Kiesel
Highlights beim Baumaschinenhändler Kiesel werden der neue Hybrid ZH210-6, die Kurzheck- und Kompaktbagger von Hitachi sowie die Vorstellung der neuen Fuchs-Serie mit der neuen innovativen Kabine sein. Im Demobereich kann man den Hitachi-Hybridbagger ZH210-6 bei der Beladung des Bell B30E in Aktion erleben. Ab diesem Jahr vertreibt Kiesel die robusten und leistungsfähigen Dumper von Bell Equipment auch in Österreich.