Vor rund einem Jahr von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig eingeführt, hat sich die Soziale Wohnungssicherung bereits erfolgreich bewährt. Dabei kümmert sich ein 9-köpfiges SozialarbeiterInnen-Team von Wiener Wohnen speziell um jene MieterInnen, die von einem bevorstehenden Wohnungsverlust bedroht sind und die passiv in dieser Lage verharren. Durch Hilfe zur Selbsthilfe, durch gezielte Beratung und Vernetzung ist es gelungen, einen hohen Anteil der Betroffenen vor einer Delogierung zu bewahren.
Ende 2016 hat Wohnbaustadtrat Michael Ludwig die Soziale Wohnungssicherung von Wiener Wohnen ins Leben gerufen. Speziell ausgebildete SozialarbeiterInnen betreuen aktiv jene GemeindemieterInnen, die vom bevorstehenden Wohnungsverlust bedroht sind. Angst oder Scham hindern die Betroffenen oftmals daran, sich zeitgerecht und selbstständig über Lösungen und Unterstützungen zu informieren. Durch die gezielte Beratung und Vernetzung mit Unterstützungseinrichtungen der Stadt Wien werden den GemeindemieterInnen Wege aufgezeigt, wie sie den drohenden Wohnungsverlust noch abwenden können.
„Ein Wohnungsverlust ist ein schwerer Lebenseinschnitt. Um diesen bestmöglich zu verhindern, gibt es die Soziale Wohnungssicherung im Gemeindebau. Wien war schon immer eine Stadt des Zusammenhalts, daher kümmern wir uns auch um Menschen, die es aufgrund von prekären Lebensverhältnissen nicht leicht und aus Angst vor ihren Problemen die Augen verschlossen haben. Umso mehr freut es mich, dass wir den Großteil der betreuten Mieterinnen und Mieter vor dem Verlust ihrer Wohnung bewahren konnten“, zieht Wohnbaustadtrat Michael Ludwig eine positive Bilanz der neuen Serviceleistung von Wiener Wohnen. Bereits im ersten Jahr konnte das neunköpfige Team der Sozialen Wohnungssicherung 689 MieterInnen und ihre Familien vor einer drohenden Delogierung bewahren.
Hilfe auch bei psychischen Erkrankungen
Wiener Wohnen wird als Hausverwaltung immer wieder mit Fällen konfrontiert, in denen MieterInnen aufgrund von schweren emotionalen Krisen, psychischen Erkrankungen oder auch Demenz den Alltag in der Wohnhausanlage nicht mehr eigenständig meistern können. Mitunter bedeutet das Belastungen für das Wohnumfeld, oder – in schwerwiegenderen Fällen – sogar eine Gefährdung der NachbarInnen sowie des Betroffenen selbst. 91 solcher MieterInnen wurden bisher durch die SozialarbeiterInnen betreut, wobei die Einsätze deutlich intensiver sind und auch mehrere Monate in Anspruch nehmen können. In der Regel kann durch die Zusammenarbeit mit psychosozialen oder Pflegeeinrichtungen der Stadt die Lebenssituation der Betroffenen deutlich verbessert sowie die unmittelbaren NachbarInnen nachhaltig entlastet werden.
Soziale Wohnungssicherung in Zahlen
Bisher wurden die Wiener Wohnen-SozialarbeiterInnen in 852 Fällen aktiv...
- davon konnten in 689 Fällen die Betroffenen vor einer Delogierung bewahrt werden. Das entspricht einer Erfolgsquote von mehr als 80 Prozent.
- Jeder vierte von der Sozialen Wohnungssicherung betreute Fall betrifft Familien mit minderjährigen Kindern, jeder fünfte junge Erwachsene unter 30
Der durchschnittliche Mietrückstand, wenn bereits eine Räumungsklage eingebracht wurde, beträgt rund 3.000 Euro. Aktuell unterstützt das Team der Sozialen Wohnungssicherung 92 MieterInnen, um einen drohenden Wohnungsverlust abzuwenden.