Der Bau der Filstalbrücke, in Baden-Württemberg wurde vom deutschen Infrastrukturministerium als eines von vier BIM-Pilotprojekten definiert. Dabei soll die Anwendung von BIM erprobt und wissenschaftlich ausgewertet werden.
Aktuell plant Peri die Schalungs- und Gerüstlösungen für den Bau der 485 Meter langen Eisenbahnüberführung mit zwei eingleisigen Brücken. Dabei kommen in enger Zusammenarbeit mit der bauausführenden Arge Max Bögl/Porr auch einige BIM-Anwendungen zum Einsatz. Dabei geht es vor allem um den schnellen Zugriff auf das 3D-Schalungsmodell, die durchgängige Dokumentation einiger Montageprozesse sowie das »Issue Management« als schnelle Hilfe für die Baustelle.
BIM in der Praxis
Über QRCodes auf den vormontierten Schalungs- und Gerüsteinheiten kann das Baustellenpersonal direkt per Tablet auf vielfältige, mit dem physischen Produkt verknüpfte Daten zugreifen. Dazu zählen beispielsweise die Fertigungs- als auch die Montagezeichnungen sowie Aufbau- und Verwendungsanleitungen. Ferner lässt sich über den QRCode auch die Position der jeweiligen Einheit im Gesamtbauwerk direkt visualisieren. Vorteile auf der Baustelle sind u. a. vereinfachte, schnellere Prozesse für die Logistik und die Montage vor Ort. Auch der Zugriff auf Anleitungen sorgt für beschleunigtes Arbeiten – ganz ohne zusätzlichen organisatorischen Aufwand.
Einen besonderen Nutzen hat auch die Arbeit mit Checklisten für definierte Arbeitsabläufe auf der Baustelle. Dazu werden Prozesse wie zum Beispiel der Umsetzvorgang der Kletterschalung in einzelne Arbeitsschritte untergliedert, die dann von dem Verantwortlichen vor Ort zu erledigen und in der Checkliste entsprechend zu kennzeichnen sind. Durch das »Abhaken« dieser Arbeitsschritte und die Bestätigung per Unterschrift ist der beschriebene Prozess gleichzeitig dokumentiert – und jederzeit direkt am Modell wieder auffindbar. Diese Form der einfachen Dokumentation und durchgängigen Information reduziert folglich das Gefahrenpotenzial und erhöht die Sicherheit, zudem wird die Qualität der Bauausführung gesteigert. Als weitere, besonders schnelle Hilfe für die Baustelle wird das »Issue Management« im BIM-Modell angewendet. Hierbei geht es darum, mit den jeweiligen Projektbeteiligten Fragestellungen, noch zu klärende Punkte oder auch Kollisionen schnell zu lösen. Eine Problemstellung wird dazu vor Ort auf der Baustelle digital im Schalungsmodell oder auch auf der zugehörigen Zeichnung erfasst. Verursacher und andere Beteiligten werden umgehend über die offenen Punkte informiert. Die dann erarbeitete Lösung wird im Anschluss für alle im Modell erläutert und dokumentiert.