Im Hoch-, Tief-, Industrie-, Tunnel- oder Straßenbau gehören Betonfertigteile längst zum Alltag. Aber auch im Umwelt- und Gewässerschutz spielen sie eine immer größere Rolle und übernehmen wichtige Aufgaben wie die Reinigung von Brauch- und Nutzwasser oder den Schutz vor Überschwemmungen und Hochwasser.
Beim Bau des neuen ÖBB-Terminals und Güterzentrums Inzersdorf tut sich auch unter der Erdoberfläche einiges. Insgesamt sieben Großabscheideanlagen, sogenannte Verkehrsflächensicherungsschächte, die dafür sorgen, dass das verunreinigte Oberflächenwasser der Verkehrs-, Manipulations- und Verladebereiche des Terminals sorgfältig gereinigt wird, werden in bis zu sieben Metern Tiefe versetzt. Die aus mineralölbeständigen, modularen Stahlbetonfertigteilen zusammengesetzten Sammelbehälter stammen von SW Umwelttechnik, einem Mitglied des Verband Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke VÖB.
Die Anlagen entfernen Leichtflüssigkeiten, wie zum Beispiel Mineralöle, aber auch beträchtliche Anteile der anfallenden Schmutzpartikel und damit auch partikulär gebundene Schadstoffe wie Schwermetalle.
»Das Herzstück aller Anlagen ist unsere eigens entwickelte und patentierte Abscheidetechnik mittels Schrägplattentechnologie, die hohe Betriebssicherheit und die effiziente Reinigung des Abwassers gewährleistet. Die Anlagen reinigen, je nach Anlagentyp, einen Abwasseranfall von bis zu 24.000 Litern pro Minute. Das entspricht rund zwei vollen Badewannen in der Sekunde. Gleichzeitig beträgt die Ölspeicherkapazität der größten verbauten Anlagen in Inzersdorf bis zu 10.000 Liter«, gibt Siegfried Leitner, Leiter der Abteilung Wasserschutz bei SW Umwelttechnik, einen Überblick über die Speicher- und Reinigungskapazitäten.
Die von SW Umwelttechnik gelieferten Stahlbetonfertigteile werden mit Sondertransporten just-in-time an die Baustelle angeliefert und mittels Autokran witterungsunabhängig und unter fachmännischer Anweisung passgenau versetzt. Je nach Anlagengröße dauert die gesamte Behältermontage, inklusive Installation aller Einbauteile damit auch nur einen bis maximal zwei Tage. »Würden wir mit Ortbeton arbeiten, müssten wir für die gleichen Behälter mindestens drei Wochen Bauzeit einplanen – den Einbau des Innenlebens noch nicht mitgerechnet«, erklärt Leitner die Vorteile der modernen Betonfertigteiltechnologie.
Betonfertigteile kommen auch bei dem von HABA Beton errichteten neuen Regenwasserspeicherbecken in Simmering und dem von TIBA Austria produzierten Retentions- und Brauchwasserbecken für Regenwasser in Unterpremstätten zum Einsatz.