Stahlharte Optimierung
Bereits 1995 hat das österreichische Familienunternehmen Bogner Edelstahl SAP in in der Zentrale in Wien und den Lager- und Service-Centern in Vösendorf, Wels und Klaus eingeführt. Bis dato wurden auch Niederlassungen Tschechien, Ungarn, Slowakei, Polen und Rumänien in die SAP-Welt integriert.
Sämtliche osteuropäischen Standorte von Bogner Edelstahl werden von den Lagern Vösendorf und dem Hochregallager in Wels beliefert. Vor einigen Tagen ging die SAP Warehouse Management Lösung von unit-IT im Lager Vösendorf in Betrieb. Wels wird voraussichtlich in 2010 folgen und danach werden schrittweise die weiteren Unternehmenstöchter eingebunden werden.
Istvan Orszag, Betriebsleiter bei Bogner Edelstahl, schildert die Anforderungen an das neue WM (Warehouse Management)-System: "Wir wollten keine Zettelwirtschaft mehr und vor allem eine durchgängige Transparenz in der Warenwirtschaft. Und wir wollten die Abschnitte und Restteile von Stahlblöcken und Blechen besser verwalten und optimiert verarbeiten können. Wir wollten standardisierte Entwicklungsläufe und geringe Schnittstellen zu anderen Systemen und wir brauchen ein System, dass leicht auf veränderbare Marktgegebenheiten adaptierbar ist." Eine maximale Funktionalität der Lagerplatzverwaltung mit Berücksichtigung der optimalen Einlagerung von Schnelldrehern und Langsamdrehern wird dabei vorausgesetzt.
Karl-Heinz Täubel, Geschäftsführer von unit-IT, fasst zusammen: „Unsere Lösung war es, das SAP (m)WM System von unit-IT als Basis mit Adaptionen einzusetzen. Dieses Basismodul beinhaltet die jahrelange Erfahrung von unit-IT im Bereich Lager und SAP und bildet in jedem Lager-Projekt den Grundstein für die weitere Realisierung. Neben den standardisierten Entwicklungsabläufen, die Zeit und Geld sparen, sprach vor allem die gewünschte schnelle Adaptionsmöglichkeit an die speziellen Lagerprozesse bei Bogner Edelstahl für das Warehouse Management Modul.“
Das Lager Vösendorf wurde mit Wireless LAN ausgestattet. Ein Lagerleitstand in SAP zur Überwachung und Kontrolle der Logistikabläufe wurde installiert. Hier werden alle Lagertransaktionen aufgezeichnet und gefiltert, um die Vorgänge flexibel zu überwachen und wenn nötig, bei Abweichungen manuell einzugreifen, zum Beispiel wenn Ware einer Lieferung zugeordnet wurde, aber nicht auf einen LKW verladen wurde. Die Historie des Auftrages respektive Stahlteiles kann hier jederzeit eingesehen werden und mit einem Ampelsystem ist das jeweilige Auftragsstadium ganz einfach nachvollziehbar. Bei einem hereinkommenden Auftrag ist es nun einfach festzustellen, welche Stahlteile vorhanden sind, welche der 25 vertikalen und horizontalen Bandsägeautomaten für das Sägen von täglich ca. 10 Tonnen Werkzeugstahl ausgelastet sind und welche Aufträge geplant und abgeführt werden können.
Mit Hilfe von 30 mobilen Datenerfassungsterminals von Motorola, die online mittels WLAN mit dem zentralen SAP-System verbunden sind, wird auch direkt und ohne weitere Schnittstelle in das Lagerverwaltungssystem gebucht. Orszag hebt die Einfachheit des Systems hervor: "Diese WLAN-Infrastruktur und deren hohe Kommunikationsgeschwindigkeit, gekoppelt mit den optimal etikettierten Lagerplätzen und Stahlteilen, ermöglichen ein einfaches und schnelles Erledigen aller Lagertätigkeiten ohne PC-Kenntnisse."
Sämtliche Daten sind mit den Motorola Terminals abrufbar, über Barcodes werden alle Warenbewegungen, wie Wareneingang, Umlagerung, Produktionsversorgung oder Ausgang gescannt. Der Einkauf erhält vom System die Information, was da ist und welches Teil für welchen Auftrag passt und wie optimal zugeschnitten werden kann. Orszag zeigt einen weiteren Vorteil des neuen Systems auf: "Bis dato war uns nur der Lagerort der Stahlteile bekannt, jetzt kennen wir auch den genauen Lagerplatz, der vom System vergeben wird. Bei Bedarf schlägt nun das System ein Ranking der jeweils passenden Spezifikationen für die Abwicklung von Aufträgen vor."