Donnerstag, Juli 18, 2024
Interne Revision als Sparring-Partner

 

Als Prüfungs- und Beratungsinstanz ist die Interne Revision ein unverzichtbarer Sparring-Partner für alle Unternehmen, die nachhaltig erfolgreich sein wollen. Um diese Rolle optimal erfüllen zu können, braucht es jedoch eine direkte Zusammenarbeit mit den Aufsichtsgremien. Diese Forderung des Instituts für Interne Revision Österreich wird auch durch die neue wissenschaftliche Publikation „Corporate Governance – Verantwortung vernetzt leben“ der FH Campus Wien untermauert, die gemeinsam mit internationalen Expertinnen und Experten erstellt wurde.

Ein essenzieller Teil von transparenter Unternehmensführung und -kontrolle ist die Interne Revision: Durch unabhängige und objektive Prüfung und Beratung sowie durch die Früherkennung von Risiken leisten diese Abteilungen einen zentralen Beitrag dazu, dass Unternehmen ihre Ziele erreichen, dauerhaft erfolgreich und effizienter sind.

In den meisten Fällen ist die Interne Revision jedoch ausschließlich der Geschäftsführung eines Unternehmens unterstellt. Direkte, ungefilterte Berichte an Aufsichtsräte gibt es nur in Ausnahmefällen. Wie wichtig solche direkten Schnittstellen zu Beratungs- und Aufsichtsgremien wären, zeigen aktuelle Vorkommnisse, etwa im Bankenbereich.

„Um den steigenden Anforderungen einer veränderten Corporate Governance gerecht werden zu können, müssen die Bereiche Governance, Risk und Compliance besser zusammenspielen – und es braucht einen direkten Diskurs zwischen Aufsichtsrat und Interner Revision", so Gottfried Berger, Vorsitzender des Instituts für Interne Revision Österreich.

Das Institut für Interne Revision (IIA Austria) setzt sich für eine neue und stärkere Positionierung sowie Einbindung der Internen Revision in Österreichs Unternehmen und Institutionen ein. Unterstützt wird das Institut in seinen Forderungen durch Forschungsergebnisse, die jetzt in einer neuen Publikation der FH Campus Wien veröffentlicht wurden. Der Bericht „Corporate Governance – Verantwortung vernetzt leben“ wurde von einem multinationalen Expertenteam verfasst. Basierend auf praxisnahen Forschungsergebnissen zeigt er Verbesserungspotenziale rund um den Aufbau und die Nutzung von Interner Revision in Unternehmen und Institutionen auf.

„Das Positionspapier untermauert – ebenso wie reale Problemfälle der vergangenen Monate – unsere Sichtweise, dass es eine direkte Achse zwischen der Internen Revision und den Aufsichtsgremien braucht. Unsere klare Empfehlung an alle Unternehmen lautet, diesen wechselseitigen Zugang und damit den notwendigen Transfer von Know-how und Expertise zwischen Aufsichtsrat und Interner Revision zu ermöglichen“, betont Matthias Kopetzky, stellvertretender Vorsitzender des Instituts für Interne Revision.

Acht renommierte Expertinnen und Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich intensiv mit dem Konnex von Risikomanagement und Interner Revision, den praxisbezogenen Herausforderungen sowie rechtlichen und faktischen Beziehungen in Organisationen auseinandergesetzt. Ihre Ergebnisse sind im Positionspapier „Corporate Governance – Verantwortung vernetzt leben“ zusammengefasst. „Wir sehen, dass das Potenzial der Internen Revision für den langfristigen Erfolg von Unternehmen in den deutschsprachigen Ländern oft zu wenig genutzt wird. Mit dem Positionspapier möchten wir in den Fach-Communities den Diskurs für Verbesserungen anstoßen und fördern“, fasst Ines Schubiger, Forschungsleiterin im Fachbereich Risiko- und Sicherheitsmanagement an der FH Campus Wien, zusammen.

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