Freitag, März 29, 2024

Satire: Eine Anleitung zur schlechten Bewerbung

Es gibt sie bereits, die zahlreichen Ratgeber, Kurse und Anleitungen für die korrekte Bewerbung. Als Personalberaterin weiß ich dennoch: Viele wollen sich nicht den strengen Reglements des Geschäftslebens unterwerfen. Ich erhalte regelmäßig Bewerbungsschreiben, denen es an grundlegenden Punkten mangelt. Die Folge: Auch wenn ein Bewerber fachlich bestens zu einem Unternehmen passen würde, beendet ein mangelhaftes Bewerbungsschreiben den Recruitingprozess, bevor dieser überhaupt richtig begonnen hat.

Für all die Freigeister da draußen: Wer auf Nummer sicher gehen möchte, eine Einladungen zu einem weiterführenden Gespräch schon im Vorfeld abzuschmettern, sollte folgende Details beachten:

Senden Sie Ihre Bewerbung unbedingt von einem Mail-Account mit dem Namen »herzilein@« oder »schnuckiputzi@«. Und: Wer etwas wert ist, sollte auch Größe zeigen – mit Dateianhängen, die wenigstens 1 GB oder mehr umfassen. Zeugnisse unbedingt von der Vorschule an bis zum jüngsten Erste-Hilfe-Kurs vor zehn Jahren mitschicken – wenn möglich in einem unbekannten Dateiformat.

Im Bewerbungsschreiben, falls Sie überhaupt eines mitsenden, unbedingt auf den falschen Job verweisen, selbstverständlich auch mit falscher Anrede sowie mit mehreren Rechtschreibfehlern bereits in den ersten fünf Sätzen.

Für den Lebenslauf ist es hilfreich, ein verzerrtes Foto mit Sonnenbrille im Haar und Trägertop – die Herren in Ruderleibchen – zu verwenden. Am besten nicht direkt in die Kamera schauen, zeigen Sie sich im Profil! Ich empfehle, persönliche Daten so unübersichtlich anzuführen, dass selbst qualifizierte Leser nicht gleich dahinterkommen, was Sie eigentlich können. Erklären Sie bloß keine Lücken zwischen Ihren Anstellungsverhältnissen – wo bliebe denn da die Überraschung?

Würzen Sie die Ausführungen mit weiteren Tippfehlern. Formatierung wäre hier völlig fehl am Platz. Abschließend empfehle ich, auf gar keinen Fall eine Telefonnummer anzuführen – besonders Hartnäckige könnten ja trotzdem versuchen, nachzufragen.

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