Sonntag, Dezember 22, 2024

Es ist alles gesagt...

Autor Klaus Lengauer meint: »Heute hält BIM niemand mehr für eine überzogene Zeiterscheinung.« (Bild: A-NULL)

Nach rund sechs Jahren wird das BIM-Tagebuch im Bau & Immobilien Report geschlossen. In über 50 Einträgen haben Klaus Lengauer, Alfred Hagenauer und Bernhard Binder von A-Null Bausoftware einen Blick hinter die Kulissen der wohl wichtigsten Neuerung der Bauwirtschaft der letzten Jahre gewährt.

Es ist circa sechs Jahre her, da schrieb ich meinen ersten Tagebuchbeitrag zum Thema »Building Information Modelling« – kurz BIM. Damals wussten die wenigsten Vertreter der real praktizierenden Bau- und Immobilienwirtschaft, worum es sich bei BIM dreht. Wie meistens bei neu aufkommenden Methoden und (Kultur-)Techniken, die breite Veränderung von den Betroffenen einfordern, fanden Mythen und Vorurteile schneller Verbreitung als erforderliches Wissen und grundlegendes Verständnis. So hatten zu Beginn gleich einmal viele eine Meinung zu BIM, leider aber nur wenige eine Ahnung davon. 

Die unerschrockenen Pioniere – egal ob in großen Baukonzernen oder in kleinen Ingenieur- und Planungsbüros – mussten intern und extern viel Überzeugungsarbeit leisten und nicht selten zogen sie sich den Unmut der eigenen Kollegen und auch der Partnerfirmen zu. Jetzt, wenige Jahre später, findet man in der Bau- und Immobilienbranche niemanden mehr, der BIM nicht kennt oder ernsthaft behauptet, dass BIM eine überzogene Zeiterscheinung ist, die sich wohl nicht durchsetzen wird. Größere Projekte sind mittlerweile ohne die Anwendung von BIM kaum mehr umsetzbar, da unter anderem die Anforderungen an die Projektkoordination und -dokumentation in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind. BIM ist jedenfalls schnell zum Stand der Technik geworden. 

Die nächste Entwicklung, die grundlegende Veränderungen erzwingen wird, steht schon bereit. Alle Welt spricht momentan von künstlicher Intelligenz (KI) und Beispiele wie das Sprachmodell »ChatGPT« zeigen sehr beeindruckend die Anwendungen und Möglichkeiten von Machine-Learning-Systemen auf. Tausende Grundrissvarianten können in Sekunden entsprechend geltendem Baurecht in einem vorgegebenen Gebäudeumriss von einer KI erstellt werden und im Anschluss kann auch gleich anhand verschiedener Aspekte eine Vorauswahl der passenden Lösungen bereitgestellt werden. Entsprechende Prototypen gibt es schon zu sehen. Wohin die Reise gehen wird, lässt sich jetzt noch kaum abschätzen, aber herausfordernd und spannend wird sie sicher.


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