Friday, November 28, 2025

Mehrwert für Manager

Ticker

KI-Systeme werden zunehmend autonom und verändern den Arbeitsalltag in Unternehmen und Organisationen tiefgreifend und dauerhaft. Diese Erwartungen teilen Führungskräfte auch in der Region DACH (Deutschland, Österreich und Schweiz), stellt eine Studie von Accenture fest.

Christian Winkelhofer ist Managing Director für neue Technologien bei Accenture.

Mit der Umfrage „Tech Vision 2025“ blickt der IT-Dienstleister Accenture heuer in die „Zukunft der KI“. Das Fazit der Studie (Link), die bereits im 25. Jahr durchgeführt wurde: Autonome KI wird die digitale Zukunft prägen. Während die technischen Systeme rund um KI bereit zur Anwendung in Unternehmen sind, wird der „Schlüssel zum Erfolg das Vertrauen in die Technologie“ sein, bekräftigt Christian Winkelhofer, Managing Director für neue Technologien von Accenture Österreich. Das Vertrauen in KI-Technologien variiert geografisch stark: Während in Indien heute 77 Prozent der Menschen KI-Technologien vertrauen, sind es in China 72 Prozent, in Japan 38 Prozent, in den USA 32 Prozent und in Deutschland 29 Prozent.

Dabei sei der Unterschied im Vertrauensindex bei deutschsprachigen Ländern wahrscheinlich einfach auf einen Übersetzungsfehler zurückzuführen, meint Winkelhofer. Während der englische Begriff „Intelligence“ ursprünglich für nachrichtendienstliche Recherche und Anreichern von Informationen (zum Beispiel für militärische Zwecke) verwendet wurde, konnotieren Deutschsprachige mit „Intelligenz“ ein Bewusstsein, ein Gehirn und Ähnliches. Aus diesem Grund sei die Hürde bei der Akzeptanz von KI-unterstützten Anwendungen nicht auf rationaler, sondern auf emotionaler Ebene, so der Experte. „Mit der Nutzung von KI kann in der Wirtschaft und auch in der Verwaltung relativ rasche Wertschöpfung generiert werden. Wir empfehlen dringend, auch in der öffentlichen Verwaltung nicht bei Digitalisierungsprojekten zu sparen“, so Winkelhofer. Vielmehr sollte für die Sanierung des Staatshaushalts weiter in Digitalisierung investiert werden.

Auch der Wirtschaft stünde nun das Motto „sich zu trauen“, also die Emotion, bei KI-Projekten ganz oben. Die Erwartungen in den Führungsebenen sind jedenfalls da. „64,5 Prozent der Top-Entscheider sind sich der Bedeutung der technologischen Entwicklung bewusst. Allerdings besteht eine hohe Diskrepanz zwischen Potenzialeinschätzung und Umsetzungsbereitschaft“, betont Winkelhofer.

Die vier Technologietrends:

Disruption im Zeitraffer: Dank fortschrittlicher Sprachmodelle ist die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine erstmals in neuem Maßstab möglich. Dies verändert besonders die Softwareentwicklung. Modelle erweitern Softwaregrenzen und integrieren KI tief in Unternehmen. Flexible, generative KI-Lösungen ersetzen starre Architekturen und intelligente Multi-Agenten-Systeme übernehmen komplexe Geschäftsprozesse. 77 Prozent der für die Tech Vision befragten internationalen Top-Manager erwarten eine grundlegende Neugestaltung ihrer IT-Systemlandschaft durch KI-Agenten. 40 Prozent der Führungskräfte erwarten eine deutliche Zunahme des KI-Agenten-Einsatzes in den nächsten drei Jahren.

KI-Persönlichkeit: Wenn Unternehmen auf autonome KI in Kundeninteraktionen setzen, müssen sie auf das individuelle Kundenerlebnis achten, denn die persönliche Note und Individualisierung sind entscheidend für das Vertrauen. Personalisierte KI kann Kundenerlebnisse beleben und Beziehungen stärken, und kognitive KI kann Unternehmenswerte integrieren und monotone Interaktionen vermeiden. Die Schnittstelle zwischen Unternehmen und Kunden wird neu entwickelt. Die Top-Manager erkennen das Potenzial: 77 Prozent der Befragten sehen in hochgradig personalisierten KI-Erlebnissen einen vielversprechenden Lösungsansatz.

Robotik mit KI:  KI trifft damit auf die physische Welt. LLMs (Large Language Models) und VLMs (Visual Language Models) geben Robotern mehr Autonomie und Umgebungsverständnis. Roboter verstehen physikalische Gesetze besser und setzen komplexe Anweisungen sicher um. Roboter entwickeln verstärkt eigenständige Handlungskompetenz und werden künftig vermehrt direkt mit Menschen in ihrem Arbeitsumfeld interagieren. 80 Prozent der Führungskräfte glauben, dass die Kommunikation in natürlicher Sprache zu mehr Vertrauen und besserer Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine führen wird.

Lerngemeinschaft Mensch & KI: Je mehr Menschen KI einsetzen, desto leistungsfähiger wird sie. Das steigert wieder den Nutzen, Mehrwert und die Attraktivität der KI für den Menschen. Anders als bei der Automatisierung können KI-Systeme kontinuierlich weiterentwickelt werden. Eine positive Wechselwirkung zwischen Mensch und KI ist entscheidend für die kognitive KI. Global sehen 80 Prozent der Entscheider höchste Priorität darin, eine positive Einstellung zur Mensch-KI-Zusammenarbeit zu fördern und Automatisierungsängste abzubauen. 68 Prozent der internationalen Führungskräfte halten KI-Schulungen in den nächsten drei Jahren für unverzichtbar.

Populär

Österreich muss Amstetten werden

Wie innovative Kundenkommunikation die Energiewirtschaft verändert, zeigen...

IT-Projekte: Einreichen und gewinnen – eAward 2026!

Der Wirtschaftspreis eAward zeichnet Digitalisierungsprojekte aus dem Raum...

Die Besten auf LinkedIn

Mit über zwei Millionen User*innen in Österreich ist LinkedIn die mit Abstand...

Drachenbär im Energiemarkt: Russland und China besiegeln Pakt

Es ist ein geopolitischer Paukenschlag mit weitreichenden Folgen: Russland und...

eAward 2025: Beste Digitalisierungsprojekte aus Wirtschaft und Verwaltung ausgezeichnet

Die Gewinner*innen des Wirtschaftspreises eAward stehen fest. Ausgezeichnet...

Zweigeteilter Markt

Der Büromarkt ist ausgedünnt. Die Leerstände sind niedrig, nachgefragt werden bevorzugt...

Gelebte Bauzukunft

Neue Technologien, moderne Baustoffe und digitale Prozesse prägen das...

Neuer Chef von Accenture Song

Sebastian Schally (44) ist neuer Österreich Chef von Accenture Song, einer...

Neuer Founding Director an der IT:U

Die Interdisciplinary Transformation University (IT:U) holt mit Dr. Daniel Cracau einen...

Das war die Enquete "Chance Bau 2025"

Auch in der 20. Auflage bestätigte die Enquete »Chance Bau« ihren Ruf als...

»Wir sind zu Wachstum verdammt«

Im Interview mit dem Bau & Immobilien Report spricht Peter Krammer, CEO...

Wen der Löwe frisst: Sicherheit hat viele Gesichter

Eine neue Plattform unterstützt die Cybersicherheit in industriellen...

Firmen | News

Firmen | News
28 November 2025
Firmen | News
Als treibende Kraft im österreichischen Cloud-Markt bietet A1 leistungsstarke und sichere Lösungen, die Datensouveränität nachhaltig gewährleisten – und damit die Grundlage für erfolgreiche Digitalisierung auf europäischem Boden schaffen. In einer zu...
Firmen | News
24 November 2025
Firmen | News
 Der Immobilienmarkt hat sich in den letzten Jahren spürbar verändert. Der starke Nachfrageboom der vergangenen zehn Jahre hat sich zwar beruhigt, dennoch möchten viele Menschen nach wie vor den Traum vom eigenen Zuhause verwirklichen. Käuferinn...
Redaktion
21 November 2025
Firmen | News
 Der Wohnungsbau steht unter Druck: Steigende Baukosten, hohe Zinsen und wachsende Anforderungen an Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit stellen Investoren und Eigentümer vor große Herausforderungen. Gleichzeitig bleibt der Bedarf an bezahlbarem ...
Redaktion
20 November 2025
Firmen | News
Wie lassen sich KI-Workloads in Österreich produktiv und gleichzeitig souverän betreiben? Das ist derzeit eine der zentralen Fragen rund um das Thema Künstliche Intelligenz. Axians präsentierte dazu beim LSZ CIO Kongress ein spannendes Konzept: ein l...