Friday, October 17, 2025

Mehrwert für Manager

Leonidas Gerald Schafferer über die Bedeutung kollaborativer Modelle in Zeiten wirtschaftlicher Herausforderungen.

Kooperation als Überlebensstrategie in der Bauwirtschaft

Leonidas Gerald Schafferer über die Bedeutung kollaborativer Modelle in Zeiten wirtschaftlicher Herausforderungen.

Kooperation als Überlebensstrategie in der Bauwirtschaft
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Video by Gerhard Popp. Mehr von Gerhard Popp gibts hier  

Die österreichische Bauwirtschaft steht vor bedeutenden strukturellen und konjunkturellen Herausforderungen, die ein Umdenken in der Zusammenarbeit aller Beteiligten erforderlich machen. Im Rahmen der Enquete „Chance Bau 2025" des Bau und Immobilien Report präsentierte Bmstr. Dipl.-Ing. Leonidas Gerald Schafferer als Mitbegründer des Vereins KOO.BAU zukunftsweisende Ansätze zur Förderung kooperativer Strukturen in der Branche, die sowohl wirtschaftliche als auch qualitative Verbesserungen versprechen.

KOOBAU: Eine Initiative für mehr Kooperation am Bau
„Wir wollen die Kooperation in die Bauwirtschaft reinbringen und noch stärker machen", erläutert Leonidas Gerald Schafferer, Gründungsmitglied des Vereins KOO.BAU, der sich der Förderung von Kooperation und Kollaboration in der Bauwirtschaft verschrieben hat. Nach zwei Jahren intensiver interner Arbeit mit 15 Mitgliedern der Gruppe Hochbau nutzte der Verein die Veranstaltung des Bau und Immobilien Report, um erstmals an die Öffentlichkeit zu treten und seine Vision einer kooperativeren Bauwirtschaft zu präsentieren.

Die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels in der Branche wird besonders in wirtschaftlich angespannten Zeiten deutlich. „Ich glaube, dass die Kooperation immer stärker und sogar überlebenswichtig wird", ist Schafferer überzeugt. Die vielfältigen Herausforderungen – von steigenden Materialkosten über Fachkräftemangel bis hin zu komplexeren regulatorischen Anforderungen – machen ein kollaboratives Vorgehen nicht nur wünschenswert, sondern zunehmend unabdingbar.

Attraktive Arbeitsumfelder durch Kooperation
Ein zentraler Aspekt der von Schafferer propagierten Kooperationsmodelle liegt in der Schaffung attraktiverer Arbeitsumgebungen: „Wenn wir nur gegeneinander arbeiten, dann macht es auch für die jungen Leute keinen Spaß mehr, zu arbeiten. Wir müssen attraktive Arbeitsumfelder generieren, wir müssen zusammenarbeiten. Dann wird man auch die Erfolge sehen."

Diese Betonung der menschlichen Komponente im Bauwesen entspricht dem Ansatz, den Schafferer auch in seinem Unternehmen raum.schafferer verfolgt, wo er als Kooperations-Kultur-Begleiter, Coach und FH-Lektor tätig ist. Sein methodischer Ansatz umfasst Beratung, Begleitung, Mediation und Coaching für Projektteams mit dem Ziel, präventive Maßnahmen zur Konfliktvermeidung zu etablieren und eine positive Projektkultur zu fördern.

Erfolg in harten Fakten messbar
Die Vorteile kooperativer Projektabwicklung manifestieren sich laut Schafferer nicht nur in einem angenehmeren Arbeitsklima, sondern lassen sich auch in konkreten wirtschaftlichen Kennzahlen nachweisen: „Nicht nur im Miteinander und im Feeling, in der Freude, sondern auch in den Hard Facts: Kosten, Zeit, Qualität. Da gibt es auch genügend Beweise dafür."

Diese Aussage deckt sich mit aktuellen Studien zur Effizienz im Bauwesen, die belegen, dass partnerschaftliche Projektabwicklungsmodelle zu signifikanten Einsparungen bei Kosten und Zeit führen können, während gleichzeitig die Qualität der Bauleistungen steigt und Rechtsstreitigkeiten minimiert werden. In einem von steigendem Margendruck und komplexen Anforderungen geprägten Marktumfeld bieten solche Modelle substantielle Wettbewerbsvorteile.

Ausblick: Kooperation als Zukunftsmodell
Die von Leonidas Gerald Schafferer und dem Verein KOO.BAU vorangetriebenen Kooperationsmodelle repräsentieren einen vielversprechenden Ansatz zur Bewältigung der komplexen Herausforderungen, mit denen sich die österreichische Bauwirtschaft konfrontiert sieht. In einem Umfeld steigender Anforderungen an Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Effizienz bei gleichzeitig angespannter Wirtschaftslage könnten kollaborative Strukturen zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor werden.

Die Erfahrung von Schafferer als Preisträger des CCC-Awards (Construction - Consulting - Culture) und seine Expertise in der Begleitung kooperativer Projektabwicklungen unterstreichen die Wirksamkeit dieses Ansatzes. Für die Zukunft der Branche wird entscheidend sein, inwieweit es gelingt, die von ihm propagierten Kooperationsmodelle in der breiten Praxis zu etablieren und die notwendigen kulturellen Veränderungen in der traditionell fragmentierten Bauwirtschaft herbeizuführen.

Die Initiative KOO.BAU hat mit ihrem ersten öffentlichen Auftritt im Rahmen der Enquete „Chance Bau 2025" einen wichtigen Schritt in diese Richtung unternommen und plant, ihre Aktivitäten zur Förderung kooperativer Strukturen in der österreichischen Bauwirtschaft weiter auszubauen.

Dieser Artikel basiert auf einem Interview mit Bmstr. Dipl.-Ing. Leonidas Gerald Schafferer im Rahmen der Enquete „Chance Bau 2025" des Bau und Immobilien Report.