Der Kampf um den Kunden ist groß. Stromanbieter werden anhand ihrer Kundenzahlen gemessen und müssen aufgrund des großen Wettbewerbsfeldes kreativ sein, um ihren Stamm an zahlenden Kunden zu pflegen. Durch Preisdumping, alternative Pakete und lukrative Neukundenangebote wird der Kampf immer härter.
Strom ist ein lebensnotwendiges Gut. Haushalte wissen um die Wichtigkeit dieses Gutes. Anbieter sind sich wiederum bewusst, wie wertvoll ihre Kunden sind, die den Strom beziehen. Denn der Markt der Stromanbieter wächst und wächst. Mit Zunahme des Ökostroms und der entfachenden Diskussion über erneuerbare Energien wurde zudem ein weiteres Segment eröffnet. Das Zerren um die Haushalte hat zugenommen.
Umweltverträglicher, kostengünstiger und einfacher – mit diesen Versprechen locken die österreichischen Anbieter und versprechen, Preise und Kosten so stabil wie möglich zu halten. Ein Angebot, das nur im ersten Schritt funktioniert. Denn jeder Stromanbieter ist den Preisschwankungen unterlegen und muss sich früher oder später anpassen, wenn kein finanzieller Schiffbruch erlitten werden will. Montana, SchlauStrom oder Awattar versuchen jedoch mit interessanten Methoden die Kunden zu halten.
Neukunden haben Vorteile
Um den Stamm an Kunden wachsen zu lassen, bieten sich zur Neukundegewinnung lukrative Boni-Angebote an. Wer seinen alten Stromanbieter wechselt, gewinnt. Je nach Paket und Verbrauch stellen die österreichischen Anbieter Vergünstigungen und Wechsel-Boni zur Verfügung. Damit soll erreicht werden, dass Kunden zum einen den für sich besseren Deal finden und zum anderen, das Angebot gegenüber der Konkurrenz zu verbessern. In zahlreichen Vergleichsportalen werden über Formulare, die gesparten Summen ausgerechnet und dienen als überzeugendes Argument für einen Wechsel.
Die Methode Boni-Zahlungen ist nicht neu. In verschiedenen Bereichen arbeiten Unternehmen damit, Kunden von ihren Leistungen zu überzeugen. Geldwerte Vorteile, kostenfreie Testmonate oder Rabatte winken in den meisten Fällen. Anbieter von Streamingdiensten bedienen sich beispielsweise gern der einmonatigen Testphase. Die ersten 30 Tage sind kostenfrei, ab dem 2. Monat muss für den Film- und Serienspaß gezahlt werden. Online Casinos geben ihren Neukunden eine Anleitung zum Erlangen von Freispielen in Deutschland an die Hand, um den bestmöglichen Vorteil aus der Anmeldung zu ziehen. Zeitschriften wie das Land- und Kochmagazin Servus loben sogar Geldprämien bei Abschluss eines Abos aus.
Kürzere Vertragszeiten
Im Gegensatz zu den Anbietern aus der Unterhaltungsbranche haben die Stromanbieter ein größeres Problem: Stromverträge besitzen in der Regel eine Mindestlaufzeit von 1 bis 2 Jahren. Der Boni wird erst nach Ablauf eines Jahres gezahlt oder kommt in der Verrechnung der Strombeiträge zum Tragen. Eine lange Zeit, die Kunden auf ihre Ersparnis warten müssen. Es gibt kaum noch Dienstleister, die mit jahresgebundenen Verträgen Angebote präsentieren.
Sportstudios, Handyanbieter oder Banken haben ihre Laufzeiten auf monatliche Basen umgestellt. Eine Idee, die auch die Stromanbieter nutzen könnten, um ihre Angebote interessanter zu gestalten. Es würde der Lebensweise vieler junger Menschen besonders entgegenkommen, die stetig in Bewegung sind. Dauerhaft gebundene Konzepte schrecken dagegen ab.
Eine Möglichkeit zu finden, die auf kürzere Vertragslaufzeiten baut, wäre ein enormer Fortschritt. Neukunden und Bestandskunden hätten somit das gute Gefühl im Zweifel, schneller wechseln zu können. Der positive Effekt: Wenn keine nennenswerten Änderungen oder Preissteigerungen anfallen, bleiben Kunden in der Regel treu. Doch die Möglichkeit zu vermitteln, in der Theorie einen Wechsel anzustreben, ist für Unternehmen Gold wert und sorgt für einen festen Kundenstamm.
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