Dienstag, Dezember 24, 2024

Kampf gegen den slowenischen Entsendebonus geht weiter

Slowenische Bauunternehmen haben ein lukratives, auf Ausbeutung und Menschenhandel beruhendes Geschäftsmodell entwickelt. Die meisten entsandten Arbeitskräfte aus Slowenien nach Österreich kommen aus Bosnien-Herzegowina. Jetzt bekommt Österreich unerwartete Unterstützung.

Die bosnischen Arbeitskräfte werden über den EU-widrigen slowenischen Sozialversicherungsbonus von Slowenien aus nach Österreich geschickt. Grund genug, auch die Verantwortlichen in Slowenien und Bosnien persönlich zu informieren. Die Betroffenheit der Verantwortlichen in Bosnien ist sehr groß. In Sarajevo führte ich dazu persönliche Gespräche mit Abgeordneten, der Direktion für europäische Integration und dem Gewerkschaftsbund. Dabei wurde sichtbar, wie sehr Bosnien durch die Abwanderung von Fachkräften nach Slowenien betroffen ist.

Im Vorjahr waren es 60.000 und im ersten Halbjahr 2019 bereits 30.000 junge Menschen, die ihre Heimat aufgrund wirtschaftlicher Perspektivlosigkeit verlassen haben. Unterstützung kommt überraschenderweise auch aus Slowenien. Der slowenische Präsident der Bauwirtschaftskammer GZS, Joze Renar, hat sich über ein Zeitungsinterview in der renommierten slowenischen Tageszeitung DELO zu Wort gemeldet. Originalzitat: »Die Differenz ist riesig, die abgezogenen Beiträge sind viel niedriger. Das sind Vorteile für slowenische Arbeitsvermittler.

Sehr viel illoyale Konkurrenz gibt es auch in Slowenien, denn die Inspektion ist schwach.« Auch die slowenische Baugewerkschaft mit ihrem Vorsitzenden Oskar Komac unterstützt die Beschwerde Richtung Brüssel. Originalzitat: »Die Weisungen werden missbraucht. Meistens geht es nicht um die Erledigung der Tätigkeiten, sondern um die Vermittlung der Arbeit von Arbeitsagenturen, ohne Zustimmung des Landes. Besonders die Arbeiter aus Ex-Jugoslawien füllen die Briefkästen« (Anmerkung: mit Strafbescheiden).

Appell an WKO-Präsident

Während sich die slowenische Bauwirtschaftskammer bereits zu Wort gemeldet hat, verabsäumt es WKO-Präsident Harald Maher leider noch immer, sich für die österreichischen Unternehmen einzusetzen. Ich appelliere an den WKO-Präsidenten, endlich auch aktiv zu werden und eine eigene Beschwerde aus Sicht der Arbeitgeber mit betroffenen österreichischen Unternehmen in Brüssel gegen Slowenien einzubringen. Presseaussendungen und Jammern in Zeitungen alleine ist zu wenig.

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