Der Vorwurf, dass die Bauwirtschaft mitunter sehr schnell nach Unterstützung und politischen Maßnahmen ruft, um die Konjunktur und das eigene Geschäft anzukurbeln, ist weder neu noch gänzlich unberechtigt. »Sanierungsquote auf 3 % erhöhen«, »Zweckbindung der Wohnbauförderung wieder einführen« oder »mehr leistbaren Wohnraum schaffen«. So routiniert die Forderungen erhoben werden, so gekonnt werden sie von der Politik meist mehr oder weniger ignoriert. Das ist dieses Mal anders und liegt unter anderem daran, dass die Branche prominente Unterstützung hat.
Zahlreiche Wirtschaftsforscher*innen haben sich der aktuellen Forderung nach einem Baukonjunkturpaket angeschlossen. Und schon kommt Bewegung in die Angelegenheit. Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe wurde von den Regierungsparteien hinter den Kulissen heftig diskutiert und verhandelt. Dass es Hilfe braucht, ist mittlerweile unbestritten, wie diese Hilfe aussehen soll schon weniger. Der von den Sozialpartnern vorgetragene Wunsch nach einem Eigenheim-Bonus wurde von vielen Seiten scharf angegriffen.
Niemand wird ein Problem haben, wenn der Regierung bessere und treffsicherere Maßnahmen einfallen. Im Sinne der Branche, der Unternehmen und der Mitarbeiter*innen bleibt zu hoffen, dass es kein »zu wenig« und »zu spät« wird.