Sonntag, Juni 30, 2024

Des einen Freud, des anderen Leid

Selten war es eindeutiger als heute. »Die« Bauwirtschaft gibt es nicht. Es ist keine homogene Branche, deren Mitgliedern es gleich gut oder gleich schlecht geht. Während der KSV1870 in seinem aktuellen Insolvenzranking die Baubranche auf Platz 1 listet, jagt bei den großen Unternehmen der Bauindustrie eine Rekordmeldung die andere. Im Februar verkündete die Strabag einen neuen Leistungsrekord, jetzt ist die Porr mit einem Rekordergebnis nachgezogen. Während der Tief- und Infrastrukturbau weiterhin gut läuft, trifft der enorme Einbruch im Wohnbau vor allem die kleinen und mittleren Betriebe hart.

Die Regierung will mit ihrem Konjunkturpaket gegensteuern. Exakt hier kann aus Branchensicht aber auch die Kritik ansetzen. Denn die Maßnahmen werden voraussichtlich vor allem jenen Unternehmen helfen, die im mehrgeschossigen Wohnbau tätig sind und für gemeinnützige Bauträger arbeiten. Das sind in der Regel wieder die großen Bauunternehmen. »Die Mehrheit der Bau- und Handwerksbetriebe – rund 80 Prozent haben weniger als zehn Beschäftigte – hat davon auf den ersten Blick nichts. Denn ihr Markt ist das Einfamilienhaus«, erklärt etwa Marktforscher Andreas Kreutzer im Report-Interview (Link)

Insofern ist es durchaus nachvollziehbar, dass die Bau-Sozialpartner gerne auch den »Eigenheimbonus« im Programm verankert gesehen hätten. Aber daraus wurde bekanntlich nichts...

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